Ein Kriterium zur Beurteilung der Zahlungsfähigkeit (Bonität) eines Emittenten oder einer Bank kann das sogenannte Rating sein. Rating-Agenturen beurteilen darin die Zahlungskraft von Unternehmen oder Staaten, die sich über den Kapitalmarkt finanzieren, oder geben Auskunft über die Sicherheit von Banken. Je besser das Rating, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass der Emittent seinen Zins- und Tilgungsverpflichtungen ordnungsgemäß nachkommt bzw. das Geld der Anleger auch bei Turbulenzen ausreichend geschützt ist.
Die Bewertungen werden durch Buchstabenkombinationen ausgedrückt, die z.B. von AAA ("Triple A") - für höchste Bonität und nur minimales Ausfallrisiko - bis D - englisch für Default (Zahlungsausfall) - reichen. Im Allgemeinen gelten z.B. Anleihen als sicher, wenn sie von Emittenten stammen, die z.B. mindestens mit BBB ("Triple-B") bewertet sind. Sie gehören dann zum so genannten "Investment Grade" und können auch von vielen sicherheitsorientierten Investmentfonds und Versicherungen erworben werden. Meist handelt es sich dabei um Staatsanleihen westlicher Industrienationen wie der Bundesrepublik Deutschland oder der Schweiz, die mit einem AAA-Rating bewertet sind.
Wer bei der Geldanlage nur auf hohe Zinsen achtet, landet schnell bei recht unbekannten Banken. Diese haben ihren Sitz oft in Ländern, in denen das Geld der Kunden nicht ausreichend geschützt ist, falls die Bank in Schieflage gerät. Die Banken werden von den Rating-Agenturen oftmals schlecht eingestuft, d.h. das Risiko, dass der Anleger im Krisenfall seine Investition nicht zurückbekommt, ist erhöht. Zu den "kritischen" Ländern gehören zum Beispiel Italien , Portugal, Ungarn, Griechenland, Litauen, Rumänien, Island, Bosnien, Slowakei, Lettland, Malta, Zypern, Polen, Slowenien, Serbien, Spanien, Bulgarien, Mazedonien und die Türkei, die meist eine schlechtere Bonität aufweisen und bei denen bei einer Verschlechterung der Wirtschaftslage mit Ausfällen zu rechnen ist.
Für eine sichere Geldanlage empfehlen wir daher, nur in Ländern mit ausreichender Bonität & Finanzkraft zu investieren, wozu auch Bundeswertpapiere der Bundesrepublik Deutschland gehören.