US-Aktien Werden die US-Wahlen unser Investitionsverhalten verändern?

comgest Marketingmitteilung vom Oktober 2024

Seit Monaten - wenn nicht sogar seit vier Jahren - dominieren die US-Wahlen die Schlagzeilen und sorgen für Verunsicherung an den Märkten. Welche Auswirkungen werden sie auf die Anlagen von Comgest haben, während sich das turbulente Rennen im November dem Ende zuneigt? Kurz gesagt: Kaum welche.

Die US-Präsidentschaftswahlen stehen vor der Tür, und aktuelle Umfragen zeigen ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen der amtierenden Vizepräsidentin Kamala Harris und dem ehemaligen Präsidenten DonaldTrump1. Je näher der Wahltag am 5. November rückt, desto eher könnten Umfragen, Expertenanalysen, Debatten (dieses Jahr in verkürzter Form), Reden und Tweets die Nervosität der Anleger steigern. Zusätzlich sehen sich Anleger in diesem Wahlzyklus mit einer beispiellosen Unsicherheit konfrontiert.

Das Rennen um die US-Präsidentschaft 2024 hat sich in wenigen Monaten dramatisch verändert: Präsident Joe Biden zog sich im Juli zurück und reichte das Kandidaten-Zepter an Vizepräsidentin Kamala Harris weiter. Gleichzeitig gab es zwei Attentatsversuche auf den ehemaligen Präsidenten Donald Trump. Auch bei den Vizepräsidentschaftskandidaten gibt es neue Gesichter auf der nationalen Bühne. Trump entschied sich für den Junior-Senator JD Vance,2 der durch seine Memoiren Hillbilly Elegy bekannt wurde, während Harris den bodenständigen Gouverneur von Minnesota, Tim Walz3, einen ehemaligen Lehrer, wählte.

Diese Unsicherheit wird zusätzlich durch die oft geäußerte Warnung politischer Kommentatoren in den USA vor einer sogenannten „Oktober-Überraschung“ verstärkt – einem unvorhersehbaren Ereignis in den letzten Wochen des Wahlkampfs, das die Wähler beeinflussen könnte4.

Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichts haben sich einige dieser Überraschungen bereits abgezeichnet. Die Schneise der Verwüstung nach den zwei kürzlichen Hurrikans Helene und Milton, die verheerende Schäden hinterließen, erstreckt sich über 700 Meilen von Florida bis Tennessee und trifft besonders die wichtigen Swing States North Carolina und Georgia.

Sowohl für Harris als auch für Trump könnten ihre Reaktionen und die Wahrnehmung ihrer Führungsstärke in Bezug auf diese Ereignisse die politische Meinung beeinflussen. In einem so engen Rennen zählt jede Stimme.

Da die Wahl nur noch wenige Wochen entfernt ist, dürften etliche Anleger die politischen Programme von Harris und Trump genau unter die Lupe nehmen, um zu verstehen, wie sich eine neue Präsidentschaft auf die globalen Märkte auswirken könnte. Innenpolitisch haben die unterschiedlichen Ansichten der Kandidaten zur Steuerpolitik und zur Einwanderungsreform in den Medien für große Aufmerksamkeit gesorgt. Auch die außenpolitischen Herausforderungen – von den Konflikten im Nahen Osten und in der Ukraine bis hin zu den geopolitischen und handelspolitischen Spannungen mit China – haben das Interesse der Investoren geweckt, da die Kandidaten verschiedene Vorstellungen über die Rolle der USA in der Welt vertreten5.

Bei Comgest bleiben wir über Wahlen und politische Entwicklungen stets informiert, aber diese Ereignisse sollten nicht unsere Anlageentscheidungen prägen. Basierend auf unserer Investmentstrategie stellen wir unsere Portfolios aus Unternehmen zusammen, die über starke Fundamentaldaten und ausgeprägte Wettbewerbsvorteile verfügen. Diese Unternehmen profitieren in der Regel von langfristigen Wachstumstrends, wie etwa im Gesundheitswesen und in der Softwarebranche, und dürften kurzfristige Schwankungen im Zusammenhang mit Wahlergebnissen verkraften.

Wir vermeiden häufig zyklische und personalintensive Branchen, da wir sie als besonders anfällig für Veränderungen in der Einwanderungspolitik ansehen. Zudem schätzen wir Unternehmen mit gut diversifizierten Lieferketten, da wir glauben, dass sie in Zeiten von Zöllen oder anderen Handelsmaßnahmen flexibler agieren können6.

Worin liegen die Fehler bei der Vorhersage von Präsidentschaftswahlen?

Als langfristige Qualitätswachstumsinvestoren glauben wir nicht an Anlageentscheidungen basierend auf Präsidentschaftsvorhersagen. Dabei wird oft die Rolle des Kongresses bei der Festlegung der legislativen Agenda außer Acht gelassen. Die Kontrolle über den Senat oder das Repräsentantenhaus hat in Bezug auf politische Ergebnisse wahrscheinlich einen größeren Einfluss als die Exekutive, da diese Gremien die Macht haben, Gesetze zu verabschieden oder zu blockieren.

Zudem könnten Haushaltszwänge und die wachsende Besorgnis über die US-Verschuldung die politischen Initiativen der nächsten Regierung einschränken. In den kommenden Jahren wird die Staatsverschuldung voraussichtlich das Bruttoinlandsprodukt des Landes übersteigen – eine Schwelle, die seit 1946 nicht mehr überschritten wurde7.

Es ist problematisch, sich bei der Vorhersage der Zukunft auf Wahlversprechen zu verlassen. Die Programme der Kandidaten sind dynamisch und ändern sich ständig als Reaktion auf wirtschaftliche, politische und soziale Entwicklungen sowie auf Medienberichterstattung und Umfragen. Es ist allgemein bekannt, dass es schwierig ist zu beurteilen, ob die im Wahlkampf gegebenen Versprechen tatsächlich in die Politik umgesetzt werden.

In einigen Fällen handeln die Kandidaten nach ihrer Amtsübernahme genau gegenteilig zu ihren Wahlversprechen. So erreichte die Ölförderung in den USA unter Präsident Biden trotz seines Versprechens aus dem Jahr 2020, den Verbrauch fossiler Brennstoffe zu senken, ein historisches Niveau. Der ehemalige Präsident Trump hingegen warb im Jahr 2016 als Kandidat mit der Beteuerung, die Staatsverschuldung der USA zu senken. Während seiner vierjährigen Amtszeit stieg diese jedoch bis Oktober 2020 von 19 Billionen auf 27 Billionen Dollar.

Wenn man sich zu sehr auf die Präsidentschaftswahlen fokussiert, besteht die Gefahr, andere Faktoren zu übersehen, die die Entwicklung der Finanzmärkte beeinflussen könnten. Naturkatastrophen, Kriege, Wirtschaftsabschwünge, Pandemien und andere negative Ereignisse können zeitgleich mit dem Amtsantritt einer neuen Regierung eintreten. Aus diesen Gründen – sowie aus unserer langfristigen Perspektive – raten wir davon ab, Anlageentscheidungen an Wahlzyklen auszurichten.

Die historischen Renditen des S&P 500 zeigen zudem, dass Aktien in Wahljahren tendenziell eine positive Performance erzielen, unabhängig davon, welche politische Partei die Präsidentschaft gewinnt.

Wir wählen Qualität - Nicht Präsidentschaftskandidaten

Aus unserer Erfahrung ist es eine große Herausforderung, den finanzpolitischen Ansatz der Präsidentschaftskandidaten vorherzusagen. Statt zu versuchen, Wahlversprechen zu interpretieren, legen wir den Fokus lieber auf unternehmensspezifische Wachstumsfaktoren.

Betrachten Sie uns als Ein-Themen-Wähler, wenn es um unseren Investitionsansatz geht. Seit unserer Gründung haben wir uns ausschließlich auf langfristige Investitionen in Qualitätswachstumsunternehmen spezialisiert. Als Bottom-up-Stockpicker sind unsere Anlageentscheidungen nicht an Benchmarks, geografische Regionen, Sektoren oder politische Ergebnisse gebunden. Unabhängig davon, ob der ehemalige Präsident Trump oder Vizepräsidentin Harris gewählt wird, bleibt unser Investmentansatz konstant.

US-Präsidentschaftswahlen führen in der Regel zu kurzfristiger Volatilität, da die Anleger die anfängliche Unsicherheit überwinden müssen. Langfristig sind wir jedoch überzeugt, dass die qualitativ hochwertigen Wachstumsfundamente unserer Unternehmen die Zyklen der Präsidentschaftswahlen überdauern können und mit größerer Wahrscheinlichkeit konsistente Erträge liefern werden. Aus diesem Grund konzentrieren wir uns auf etablierte Unternehmen, die nachweislich ein überdurchschnittliches, zweistelliges Gewinnwachstum, einen gesunden freien Cashflow, hohe Markteintrittsbarrieren und eine starke Unternehmenskultur aufweisen. Wir sind der Ansicht, dass diese Unternehmen besser in der Lage sind, sowohl Wahlzyklen als auch andere makroökonomische Entwicklungen zu überstehen.

Mit fast vier Jahrzehnten Erfahrung sind wir überzeugt, dass diese Eigenschaften die Art von nachhaltigem Wachstum fördern, die wir als langfristige Investoren suchen. Im Laufe der Jahre haben wir den Hype um die Präsidentschaftswahlen in den USA, sowohl bei den Demokraten als auch bei den Republikanern, kommen und gehen sehen. Unsere Erfahrung hat gezeigt, dass die Beibehaltung unseres Ansatzes zur Auswahl von Qualitätswachstumsaktien eine effektive Methode ist, um Wahlangst zu überwinden und unseren Kunden langfristige Erträge zu bieten, anstatt zu versuchen, vorherzusagen, wer im Oval Office regieren wird.
 

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Rechtliche Hinweise

Dieses Dokument wurde nur für professionelle/qualifizierte Anleger erstellt und darf nur von diesen Anlegern verwendet werden. Anleger sollten vor einer Anlageentscheidung das Basisinformationsblatt und den Verkaufsprospekt lesen, die weitere Informationen zu den Risiken einer Anlage und den Eigenschaften und Zielen des jeweiligen Fonds enthalten. Diese Dokumente können in elektronischer Form auf der Webseite comgest.com in deutscher Sprache abgerufen werden. Comgest kann jederzeit beschließen, die für den Vertrieb getroffenen Vereinbarungen zu beenden. Die Richtlinien von Comgest für den Umgang mit Beschwerden (die eine Zusammenfassung der Anlegerrechte und Informationen über Rechtsbehelfsmechanismen im Falle eines Rechtsstreits enthalten) sind in deutscher Sprache auf unserer Website comgest.com im Abschnitt zu den Fonds-Details abrufbar. Informationen über die nachhaltigkeitsrelevanten Aspekte der Comgest Fonds gemäß der Verordnung (EU) 2019/2088 stehen unter www.comgest.com/de/sustainability/esg zur Verfügung, wobei bei einer Anlageentscheidung neben diesen Aspekten alle Eigenschaften oder Ziele des jeweiligen Fonds berücksichtigt werden sollten.

Dieses Material ist nicht für den US-Markt bestimmt

Fußnoten

1 Who Is Favored to Win The 2024 Presidential Election?, FiveThirtyEight, 1-Okt-2024.
2 A Quick Guide to JD Vance, BBC, 1-Okt-2024.
3 A Quick Guide to Tim Walz, BBC, 1-Okt-2024.
4 The History of the October Surprise., Alexander Andrea, 1-Okt-2024.
5 The Harris–Trump Debate Showed US Foreign Policy Matters in This Election. Vinjamuri, Leslie. Chatham House, 12-Sep-2024.
6 Diversifying Supply Chains: The Role of Development Assistance and Other Official Finance. Savoy, Conor M., and Sundar R. Ramanujam. CSIS, 10-Jun-2024.
7 Federal Debt and the Election. Leonhardt, David. The New York Times, 8-Okt-2024.