Schweden profitiert von unterschiedlicher Zinsentwicklung

DNB Asset Management Investorenupdate vom 13.05.2024

Seit der ersten Leitzins-Erhöhung der EZB im Juli 2022 ist das Thema Zinserhöhung der Zentralbanken ein Schlüsselelement für die gesamte Wirtschaft. Die einstige Phase der Nullzinsen scheint nach wie vor in weite Ferne gerückt. Die FED und die EZB bleiben bisher bei ihrem restriktiven Kurs, während die Riksbank – die schwedische Zentralbank – am 8. Mai 2024 zum ersten Mal seit acht Jahren eine Zinssenkung vollzogen hat. Sie hat außerdem angekündigt, dass zwei weitere Zinssenkungen im zweiten Halbjahr folgen könnten. Der schwedische Markt erwartet in den nächsten 12 Monaten gar kumulierte Zinssenkungen von etwa einem Prozentpunkt.

In Anbetracht der Entwicklung der schwedischen Wirtschaft und der Signale der Zentralbank erscheint dies nachvollziehbar und deutet darauf hin, dass ein guter Zeitpunkt für nordische Investments besteht. Unsere Portfoliomanager für skandinavische Aktien beantworten hierzu einige der wichtigsten Fragen für Sie.

„Angesichts der unterschiedlichen Zinspolitik der Zentralbanken wird Schweden voraussichtlich besonders positiv auf Zinssenkungen reagieren.“

1. Hat der Markt die Zinssenkung bereits eingepreist und wie ist die Bewertungssituation in den einzelnen Sektoren?

  • Der breite Markt dürfte die jetzt erfolgte Zinssenkung bereits eingepreist haben, geht aber davon aus, dass weitere Zinssenkungen folgen werden.
  • Die Bewertungsniveaus von Märkten wie Schweden haben sich erholt, insbesondere bei einigen großen Unternehmen im Bereich der Investitionsgüter.
  • Sektoren, die während der Wachstumsphase und niedriger Zinssätze stark waren, sind nun zurückgegangen und werden zu niedrigeren Multiplikatoren gehandelt. Beispiele für solche Sektoren sind Technologieaktien, Spielesoftwareunternehmen und Immobilienunternehmen.
  • Unternehmen, die auf frisches Kapital von den Aktien- und Anleihemärkten angewiesen waren, haben aufgrund geschlossener oder unattraktiver Finanzierungsmärkte an Wert verloren. Niedrigere Zinssätze könnten diesen Unternehmen helfen, da sie die Attraktivität der Finanzierungsmärkte erhöhen würden.

2. Ist ein Einstieg in schwedische Aktien generell ratsam und worauf sollten Anleger achten?

  • Schweden ist bei möglichen weiteren Zinssenkungen ein attraktiver Markt, da es eine der zinssensitivsten Volkswirtschaften in Europa ist.
  • Das reale verfügbare Einkommen in Schweden könnte sich von -3 % im Jahr 2023 auf +3 % im Jahr 2025 erhöhen, was zu höheren BIP-Wachstumserwartungen führt.
  • Schweden ist der Markt, in den man investieren sollte, wenn der Zinserhöhungszyklus in einen Zinssenkungszyklus übergeht.
  • Bewertungen in inländisch orientierten Bereichen wie Immobilien, Bauwesen, konsumorientierte Aktien und Small Caps sind noch nicht überhöht und könnten generell von Zinssenkung der Riksbank profitieren.
  • Schweden bietet langfristig ein äußerst attraktives Umfeld mit einem günstig bewerteten Aktienmarkt, vielen aktiven Börsengängen und einem hohen Wachstum.

3. Wie wirken sich die momentanen schwankenden Energiepreise auf energieintensive Bestände in den betreffenden Sektoren aus?

  • Niedrigere Gaspreise haben dem nordischen Markt insgesamt Rückenwind verliehen.
  • Aufgrund historisch hoher Lagerbestände und zunehmenden Importkapazitäten von flüssigem Erdgas (LNG) erwarten wir keine Rückkehr zu den hohen Preisen von 2022/2023.
  • Der Ölpreis wird voraussichtlich in einer Spanne von 80-90 USD/Barrel liegen, wobei eine solide Nachfrage und die beträchtliche Speicherkapazität die Volatilität im Laufe der Zeit begrenzen dürfte.
  • Zusammenfassend gehen wir nicht davon aus, dass die volatilen Energiepreise den Aufschwung in den nordischen Ländern stark beeinträchtigen, es sei denn, es kommt zu einer größeren geopolitischen Krise.

4.  Welche Aktien sind am ehesten unempfindlich gegenüber Zinsschwankungen - und sind sie es wert, in sie zu investieren?

  • Wir favorisieren Unternehmen mit strukturellem Wachstum, die zu attraktiven Bewertungen gehandelt werden, wie ausgewählte Softwareunternehmen, Gesundheitstechnologie- und Spielesoftwareunternehmen.
  • Auch Immobilienunternehmen, die in einem zinsabhängigen Sektor tätig sind, werden von uns bevorzugt.
  • Unternehmen, in verschiedenen Sektoren, bei denen der Markt die Bilanz als Risiko ansieht, haben im letzten Jahr meist eine aggressive M&A-Agenda verfolgt, deren Tempo sich rapide verlangsamt hat. Auch waren Transaktionen wie Börsengänge oder Aktienemissionen zinssensitiv und wir gehen davon aus in Zukunft noch mehr davon zu sehen.
  • Die meisten Aktien werden in gewissem Masse auf Zinsschwankungen reagieren, aber wir suchen Unternehmen, die einen Teil der Zinsauswirkungen ausgleichen können. Megatrends wie Fettleibigkeit oder der Ausbau von Rechenzentren sind Bereiche, wo wir Investitionen erwarten

5. Welche Erwartungen haben Sie für die nächsten sechs Monate in Bezug auf die nordischen Märkte, auch im Vergleich zu den europäischen und amerikanischen Märkten?

  • Wir erwarten, dass die Riksbank und die EZB die Zinsen senken, während die FED restriktiver bleibt, und sehen gute Gründe dafür, dass Schweden und Europa, auch unter Betrachtung der relativen Bewertungen, die USA übertreffen werden.
  • Schweden könnte aufgrund der unterschiedlichen Ausrichtung der Zentralbanken mit am meisten von Zinssenkungen profitieren.
  • Unserer Ansicht nach sind die nordischen Länder und insbesondere die Nebenwerte attraktiv bewertet.
     

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