SAM-Journal: Ein Baustein für jedes Portolio - Wandelanleihen

Das Jahr 2022 verlief aus Sicht der Kapitalmärkte alles andere als erfreulich. Krieg in Europa, Versorgungsunsicherheit, geopolitische Spannungen, steigende Inflationsraten und Notenbanken, die dagegen vorgehen müssen. Die Unsicherheitsfaktoren sind aktuell erheblich. Von einer drohenden Rezession noch ganz zu schweigen. Dieser Cocktail an negativen Aussichten verleitete Investoren vorerst in den Risk-Off Modus zu schalten und sorgte für erhebliche Verkaufswellen an den Märkten für Risiko-Assets, gepaart mit teils extremen Intraday-Handelspannen und nervösen Marktausschlägen. Auch wenn es in der letzten Zeit immer wieder zu Gegenbewegungen kam, befinden sich die Märkte seit Beginn des Jahres in einem übergeordnet, intakten Abwärtstrend.

Investoren schichteten in solchen Situationen früher gern in die sogenannten sicheren Häfen um. Neben Gold und den allgemein bekannten Krisenwährungen waren das vor allem festverzinsliche Wertpapiere. Doch die aktuelle Situation ist neu: Sichere Rentenpapiere leiden in der aktuellen Zeit aufgrund der stark steigenden Zinsen unter hohen Kursverlusten. Der Kurs der 10-jährigen Bundesanleihe verlor YTD knapp 12% (Stand: 09.05.2022), das ist sind „nur“ 3,5% weniger als risikoreichere Aktien (gemessen am EuroStoxx 50). Die selektive Auswahl der passenden Titel und deren kontinuierliche Überwachung ist somit auch im Rententeil eines Portfolios unabdingbar geworden.

Obwohl die Renditen im bisherigen Jahresverlauf deutlich gestiegen sind, schaffen es festverzinsliche Wertpapiere nicht, ihren Käufer gegen die ausufernden Inflationsraten zu schützen. Eine als ausfallsicher geltende Bundesanleihe mit 10-jähriger Laufzeit steht aktuell mit einer Rendite von ca. einem Prozent zu Buche, was bei einer Inflationsrate von 7,3% in Deutschland die reale Rendite auf -6,3% verringern würde. Nicht gerade das, was man sich unter Renditegesichtspunkten wünschen dürfte. Die Realverzinsung von Rentenpapieren ist sogar negativer als letztes Jahr. Zwar haben sich die Inflationserwartungen am Markt stabilisiert, jedoch könnten die Teuerungsraten in Zukunft weiter über dem von der Zentralbank angestrebten Niveau verharren.

Eine Möglichkeit als Anleiheinvestor besteht darin, das Risiko weiter zu erhöhen, um durch Abschläge bei der Solvenz der Firmen die eigene Rendite zu erhöhen. Diese Herangehensweise kann funktionieren, wenn man auf der anderen Seite dazu bereit ist, Ausfälle zu verkraften. Vor dem Hintergrund einer konjunkturell höchst unsicheren Zukunft, bei der sich Insolvenzen und Zahlungsausfälle durchaus mehren könnten, muss einem dieses Risiko bewusst sein.

Die andere Möglichkeit, in Anleihen mit längerer Laufzeit zu investieren, um die Rendite zu steigen setzt voraus, dass die Zinsen nicht mehr weiter steigen. Würden sie das weiter tun, dann würden Anleihen mit längerer Laufzeit mehr im Kurs verlieren als
kurzlaufende. Beispiel Österreich: Die Alpenrepublik begab letztes Jahr einen Bond mit 100 (!) Jahren Laufzeit. Im Jahr 2022 verbuchte dieser bereits einen Kursabschlag von bis zu 35%.

Hohe Aktienvolatilität und niedrige Anleiherenditen – was tun?

Was tun also aus Investorensicht, wenn man auf der einen Seite nicht bereit ist, sich den Schwankungen des aktuell sehr volatilen Aktienmarktes auszusetzen und andererseits auf eine höhere Rendite, wie sie gewöhnliche Rentenpapiere bieten, angewiesen ist? Es gibt eine häufig übersehene Anlageklasse, die sowohl die Vorteile von Aktien- und Anleiheinvestitionen erfüllen kann: Wandelanleihen.

Wandelanleihen, auch „Convertibles“ oder „Converts“ genannt, werden von namhaften Unternehmen wie Adidas, LVMH, Airbus, Sony, Tesla, Twitter etc. begeben. Diese Wertpapiere weisen den positiven Effekt auf, Eigenschaften von Aktien und Anleihen zu beinhalten. Wandelanleihen bieten wie Anleihen regelmäßige Zinszahlungen und Rückzahlung des Kapitals bei Fälligkeit. Dazu enthalten sie eine eingebettete Option, welche den Käufer berechtigt, seine Anleihe gegen Aktien des Unternehmens zu einem vorab festgelegten Preis in der Zukunft zu tauschen. Typischerweise liegt der Tauschkurs 25% bis 30% höher als der Aktienkurs zu dem Zeitpunkt, an dem die Wandelanleihe begeben wird.

Wenn der Wert der zugrunde liegenden Aktie steigt, steigt auch der Wert der Option. Unterstellt man kein Insolvenzszenario, besitzen Wandelanleihen darüber hinaus einen eingebauten Kapitalschutz. Dieser ist der Wert der Kuponzahlungen der Anleihe und der Nominalwert bei Fälligkeit. Darüber hinaus verliert bei Wandelanleihen der längerfristige Inflationsaspekt, wie ihn herkömmliche Anleihen aufweisen, deutlich an Bedeutung. Zum einen steigt nämlich der Wert der Optionskomponente bei der Wandelanleihe, wenn sich das Zinsniveau mit den steigenden Inflationsraten erhöht. Zum anderen liegt der Wandelanleihe mit der Aktienkomponente auch ein Realwert zu Grunde, womit ein gewisser Inflationsschutz beinhaltet ist.

70% Kursanstieg bei 35% möglichem Kursrückgang

Wichtiges Kriterium bei der Selektion ist Wandelanleihen zu finden, die in der Regel an 70% des Kursanstiegs der Aktien, aber nur an 30% des möglichen Kursrückgangs partizipieren. Diese Wandelanleihen mit einem sogenannten „Balanced Profil“ beinhalten nicht das volle positive Kurspotenzial von Aktien nach oben, andererseits ist die negative Wertentwicklung unter normalen Umständen auf den Bondfloor begrenzt. Mit einer Wandelanleihe bekommt man bei Fälligkeit den Rückzahlungsbetrag erstattet.

Die Beimischung von Wandelanleihen in Rentenportfolios, um eine höhere Rendite zu erzielen oder in Aktienportfolios, um deren Volatilität zu reduzieren, ist somit vor allem in volatileren Zeiten durchaus sinnvoll. Dabei müssen Wandelanleihen nicht zur Assetklasse mit der höchsten Gewichtung werden. Eine Beimischung von 10-20% hat hier bezogen auf ein Rentenportfolio positive Effekte bei Rendite und Volatilität.

Fazit: Mehr Rendite, weniger Schwankung

Mittelfristig bieten Wandelanleihen somit höhere Renditechancen als herkömmliche Bonds und können als Beimischung im Rentenportfolio sinnvoll sein. Vor allem in der aktuellen Situation stellen Wandelanleihen durch ihren Inflationsschutz eine echte Alternative zu herkömmlichen Anleihen dar. Trotz des Aktiencharakters werden konstante Cashflows durch Kuponzahlungen generiert und in Bullenmärkten kann an der Marktbewegung partizipiert werden.

Selection Asset Management

Die Selection Asset Management GmbH ist ein von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht zugelassenes Finanzunternehmen. Unser Schwerpunkt liegt in der Entwicklung individueller Anlagestrategien für liquide Vermögen von institutionellen Mandaten und hochvermögenden Privatkunden. Als banken- und produktunabhängiges Finanzunternehmen können wir Ihre Risikovorgaben und Renditeanforderungen an das verwaltete Portfolio optimal umsetzen. Unsere langjährige Erfahrung im institutionellen Fondsmanagement bildet die Grundlage für die Umsetzung Ihres speziellen Mandates.

Sie möchten mehr über Fonds mit Wandelanleihen im Portfolio erfahren?

Die Fonds der Selection Asset Management erhalten Sie über FondsSuperMarkt mit 100% Rabatt auf den Ausgabeaufschlag und mit kostenlosem Depot!

  1. Kostenloses Depot schon ab 0 € Depotwert
  2. Sichere Verwahrung Ihrer Fonds in Ihrem persönlichen Depot
  3. 0 € Ausgabeaufschlag bei über 14.000 Fonds
  4. Sparpläne schon ab 10 €/Monat

Selection Asset Management

Depotkonditionen


Haben Sie Fragen oder Wünsche? Kommen Sie gerne auf uns zu - entweder per E-Mail oder telefonisch unter 09371 - 94 867 256.

Ihr Team von FondsSuperMarkt