Ressourceneffizienz: eine überzeugende Investitionsmöglichkeit zur Lösung des Klimaproblems

Artikel von Nordea Asset Management - 26. März 2024

Wussten Sie, dass wir im Jahr 2030 – also in nur sieben Jahren – doppelt so viele natürliche Ressourcen benötigen werden, wie die Erde regenerieren kann, um unseren aktuellen Lebensstil aufrechtzuerhalten? Der Mensch verbraucht die Ressourcen unseres Planeten so schnell, dass dieser nicht mehr mithalten kann. Daraus ergeben sich große Risiken aber auch Chancen für Anleger.

Einerseits stellt der übermäßige Verbrauch von Rohstoffen, die für unsere Gesundheit und Lebensqualität von entscheidender Bedeutung sind, ein Risiko für viele Branchen und Unternehmen dar, die auf knappere Vorräte angewiesen sind. Die Kosten steigen, Lieferketten werden unterbrochen, Vorschriften behindern das Wachstum und Investoren werden beeinträchtigt.

Andererseits entstehen – während Menschen, Regierungen und Innovatoren versuchen, diese drängende Situation anzugehen – Chancen im Bereich der Ressourceneffizienz. Der übermäßigen Belastung der lebenswichtigen Lebenserhaltungssysteme unseres Planeten kann entgegengewirkt werden, indem Geld und Vermögenswerte in die nachhaltige Optimierung der Nutzung begrenzter Ressourcen gelenkt werden – und alle werden davon profitieren

Ressourceneffizienz als lukratives Mittel zur Bewältigung des Klimaproblems

Als Pionier zielorientierter Klimainvestitionen seit 2008 – damals haben wir die Global Climate and Environment Strategie von Nordea auf den Markt gebracht – freuen wir uns über das zunehmende Interesse an der Bereitstellung von Kapital für Klima- und Umweltlösungen. Ein Schlüsselelement unseres Erfolgs in den letzten 15 Jahren war die Identifizierung kosteneffizienter Investmentmöglichkeiten im Klima- und Umweltbereich. Wirtschaftlich sinnvolle Lösungen finden bei den Endanwendern häufig breite Akzeptanz und sind daher aus Investitionssicht attraktiv.

Während sich der globale Trend im Laufe der Jahre verstärkt und das Anlageuniversum erheblich erweitert hat, sind die Haupttreiber größtenteils dieselben geblieben. Wir haben hervorragende Perspektiven im branchenübergreifenden Bereich der Energieeffizienz gefunden, wo sich die Investition durch kurze Amortisationszeiten oft recht schnell auszahlt. Uns gefällt auch der Bereich der intelligenten Stromnetze, denn diese müssen parallel zu den Erneuerbaren, oder besser noch vor ihnen, ausgebaut werden. Schließlich ist die Öko-Mobilität eine wichtige Branche, die einen Paradigmenwechsel durchläuft, der durch sich ändernde Vorschriften, neue Technologien und Verbraucherpräferenzen vorangetrieben wird.

Der Großteil unserer Strategie zielt auf Optimierer ab, die auf Ressourceneffizienz abzielen. Hier skizzieren wir drei Bereiche des Klima- und Umweltbereichs, von denen wir glauben, dass sie wahrscheinlich florieren werden, wenn Investoren zunehmend auf diese Megatrends zugreifen.

Halbleiter sind für den grünen Wandel von entscheidender Bedeutung

Halbleiter sind in vielerlei Hinsicht das „Gehirn“ der Energieeffizienz – sie sind entscheidende Wegbereiter sowohl der digitalen als auch der grünen Wirtschaft. Die Zukunft von „Smart Everything“ hängt davon ab, dass Siliziumchips schneller laufen, sich verkleinern lassen, um in kleinere Geräte zu passen, mehr Funktionen integrieren und riesige Datenmengen zuverlässig verarbeiten – und das alles bei geringerem Stromverbrauch.

Da unsere Abhängigkeit von Halbleitern jedoch auch zu einem steigenden Energieverbrauch führt, ist die Implementierung von Lösungen zur Verbesserung ihrer Effizienz von entscheidender Bedeutung. Um den Weg in eine sauberere Zukunft zu ebnen, müssen Chipentwickler Produkte kreieren, die effizienter arbeiten. Daher spielen Chipdesigner eine wichtige Rolle beim Schutz der lebenswichtigen Ressourcen unseres Planeten.

Ökomobilität ist ein wichtiger Trend, der den CO2-Ausstoß reduziert

Ein Bereich, der den steigenden Bedarf an Hochleistungshalbleitern vorantreibt, ist die zunehmende Nachfrage nach Elektrofahrzeugen (EVs). Die etablierten Pkw und Transporter mit Verbrennungsmotor waren im Jahr 2022 für mehr als 25 % des weltweiten Ölverbrauchs und etwa 10 % der weltweiten energiebedingten CO2-Emissionen verantwortlich, daher bleibt die Notwendigkeit, deren Emissionen zu reduzieren, von entscheidender Bedeutung. Aktuelle Prognosen deuten darauf hin, dass der Anteil von Elektrofahrzeugen am weltweiten Neuwagenabsatz von 14 % im Jahr 2022 auf bereits 30 % im Jahr 2026 ansteigt und sich im Jahr 2030 44 % annähert. Für die Herstellung von Elektrofahrzeugen werden immer mehr Halbleiter benötigt, und der Anteil von Hochleistungshalbleitern pro Fahrzeug wird folglich dramatisch zunehmen.

Die Investitionsthese für Öko-Mobilität ist einfach: Es gibt eine steigende Nachfrage von Ländern auf der ganzen Welt, die ihren CO2-Fußabdruck reduzieren wollen, und die Förderung von Fahrzeugen (z. B. durch steuerliche Anreize) mit sauberer Energie ist ein einfacher Weg, dies zu erreichen. Auch aus Investitionssicht ist die Infrastruktur rund um Elektrofahrzeuge interessant. Die Elektrofahrzeugindustrie hat das Potenzial, die Kohlenstoffemissionen erheblich zu reduzieren und die Luftqualität zu verbessern und gleichzeitig ihren Nutzern – und Investoren – finanzielle Vorteile zu bieten.

Intelligente Stromnetze stehen an der Spitze der Ressourceneffizienz

Neben der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien ist ein widerstandsfähiges Stromverteilungsnetz ein weiterer wesentlicher Bestandteil einer erfolgreichen nachhaltigen Energienutzung. Allerdings steht das traditionelle Stromnetz – das auf eine zentralisierte Energieerzeugung und -verteilung ausgelegt ist – vor Herausforderungen, wenn es darum geht, der unregelmäßigen Natur erneuerbarer Energiequellen gerecht zu werden.

Die aktuellen weltweiten Investitionen in Netze reichen nicht aus, um den Netto-Null-Ziel zu erreichen. Um auf Kurs zu bleiben, müssen sich die jährlichen Investitionen in die Netze bis 2030 mehr als verdoppeln. Derzeit sehen wir, dass auf der ganzen Welt Aktions-/Finanzierungspläne aufgestellt werden, um diesen Weg zu beschleunigen und zu unterstützen – z.B. der Net Zero Industry Act der EU und der Inflation Reduction Act der USA.

Unternehmen, die sich auf die Energieverteilung spezialisiert haben, stehen an der Spitze der Ressourceneffizienz, da sie technische Lösungen liefern, die die Netz- und Stromerzeugungslandschaft neu definieren werden. Unternehmen, die den Anschluss erneuerbarer Energiequellen an das größere Netz mit Hilfe von Übertragungsleitungen und Umspannwerke erleichtern, sind für die Entwicklung dieses Bereichs von entscheidender Bedeutung. Angesichts der Beschleunigung des Auftragseingangs, Rekordbeständen und Anzeichen von Projektfortschritten – zusammen mit einem Markt, der Wachstum und Rentabilität zu unterschätzen scheint – sieht das Investitionsszenario in diesem Bereich für das Jahr 2024 unserer Meinung nach attraktiv aus.

Wir sind bestrebt, Unternehmen zu identifizieren, die mit ihren Produkten und Dienstleistungen dazu beitragen, die vorhandene Ressourcenbasis zu optimieren und die Effizienz zu steigern. Wir sind davon überzeugt, dass dies der wirtschaftlich sinnvollste Weg ist, geringere Emissionen zu erzielen und den Energieverbrauch zu senken.

Wir glauben, dass der Trend zu Klimainvestitionen noch Jahrzehnte anhalten wird, da kein Ende in Sicht ist, wenn es um neue Umweltinnovationen, die industrielle Skalierung bewährter Technologien und die weltweite Einführung geht.

Während eine gesündere und wohlhabendere Zukunft vom grünen Wandel abhängt, ist Nachhaltigkeit nicht mehr der alleinige Treiber des Wandels – es gibt klare wirtschaftliche Gründe für die Investition in Ressourceneffizienzlösungen, die eine solide Investitionsentscheidung in einem vielfältigen Portfolio darstellen.
 

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