Pressemitteilung vom 04.06.2019

Fondsmanager-Interview mit Dr. Björn Borchers von Warburg Invest über Volatilität an den globalen Aktienmärkten sowie die Anlagestrategie des Warburg Defensiv Fonds

Eine hohe Volatilität an den Aktienmärkten lässt auch die Nerven von gestandenen Börsenprofis zittern. Schon ein Tweet von US-Präsident zum Abbruch der Verhandlungsgespräche mit China und Erhöhung des Zolls auf chinesische Importe auf 25 Prozent schickte die Aktienkurse weltweit auf Talfahrt. Es gibt jedoch auch Anlagestrategien, die Anlegern eine Risikoprämie für Volatilität bescheren. Dr. Björn Borchers vom Hamburger Fondsgesellschaft WARBURG INVEST managt den Warburg - Defensiv - Fonds (WKN: 976539), der solch eine Volatilitätsstrategie verfolgt. Der Fonds konnte aufgrund seiner überzeugenden Performance von über 15 Prozent in den vergangenen drei Jahren besonders bei institutionellen Anlegern Gelder in einem Umfang von mehr als 200 Millionen Euro einsammeln. Dr. Borchers erläutert im Interview die Strategie des Fonds und gibt seine Einschätzung für die Märkte ab.

FondsSuperMarkt: Durch den Warburg Defensiv Fonds sollen Anleger „die Chancen von Volatilität nutzen“. Wie können denn Anleger von Volatilität profitieren, was bedeutet das genau?
Dr. Björn Borchers: Am Finanzmarkt existieren zwei verschiedene Arten von Volatilität, die realisierte und die erwartete Volatilität. Die Erwartungen der Marktteilnehmer lassen sich bspw. aus Optionspreisen auslesen und hier gibt es einen vergleichsweise robusten Zusammenhang: Die Erwartungen an künftige Schwankungen sind tendenziell zu hoch. Dies resultiert in zu hohen Optionspreisen, weshalb wir Optionen auch diesem Grund systematisch verkaufen. Im Fachjargon nennt man dies die „Volatilitätsrisikoprämie“.

FondsSuperMarkt: Können Sie Ihre Anlagestrategie erläutern? Aktuell investiert der Fonds zu rund 85 Prozent in Renten. Gleichzeitig wird angegeben, dass mit Optionen gehandelt wird. Wie passt das auch angesichts des „Defensiv“ im Fondsnamen zusammen?
Dr. Björn Borchers: Die Anleihen halten wir zur Anlage der Liquidität im Fonds, da wir den Teil der Anlage für den Handel der Optionen und Futures kaum benötigen. Die Rendite wird aber strategisch durch Derivate erzielt, um die Risikoprämie zu vereinnahmen. Der Anteil der Anleihen liegt hier nahe 0 Prozent. Genau diese Derivate sind auch der Bezug zum „Defensiv“. Der Fonds hat eine Renditeerwartung von 500 Basispunkten über Geldmarkt. Dieses Renditeziel ist deutlich näher an Aktien als an klassischen Anleihen und wir haben dies auch in der Vergangenheit mit einem deutlich „defensiveren“ Risikoprofil erreicht.

FondsSuperMarkt: Wie lässt sich die Fondsperformance messen? Gibt es eine Benchmark?
Dr. Björn Borchers: Das Ziel des Fonds ist eine absolute Rendite und das Ziel von 500 Basispunkten über Geldmarkt dient als Renditeziel zur Orientierung an den bisherigen Ergebnissen der Volatilitätsrisikoprämie auf den Aktienmärkten.

FondsSuperMarkt: Bei einem Blick in die Branchenstruktur des derzeitigen Portfolios offenbart sich eine starke Gewichtung des Finanzsektors. Worin liegt diese begründet?
Dr. Björn Borchers: Aufgrund des aktuellen Umfelds versuchen wir bei der Anlage des Basisportfolios insgesamt geringe Risiken einzugehen. So halten wir die Duration bei ca. 1 und investieren nur im Investment Grade. Innerhalb unserer breit gestreuten Portfolios versuchen wir aber immer wieder interessante Emissionen mit guten Chance-/Risiko-Profilen zu erwerben. Dies war bei den Financials in den letzten drei Jahren häufiger der Fall. Derzeit bauen wir diesen Bereich aber deutlich zurück, um den Anleihenbereich – auch auf Basis der Diskussion mit den vielen institutionellen Investoren – mit noch weniger Risiko auszustatten.

FondsSuperMarkt: Wie hat der Fonds bei der letzten größeren Marktkonsolidierung im Herbst 2018 abgeschnitten?
Dr. Björn Borchers: Der Kapitalrückgang im Dezember lag bei etwas über zwei Prozent, das Jahr 2018 konnten wir insgesamt mit einer „roten Null“ abschließen. Interessant ist aus meiner Sicht vor allem die Tatsache, dass für echte Volatilitätsstrategien der Dezember ein geringeres Problem als der Februar 2018 darstellte. Denn zu letzterem Zeitpunkt entstand der höhere Stress aus Sicht der Volatilität. Fonds, die im Dezember mehr verloren haben als im Februar lassen zumeist einen stärkeren Einfluss der Bewegungen der Basiswerte zu und bieten so weniger Diversifikation.

FondsSuperMarkt: Der Handelskrieg zwischen China und den USA wirkt sich auch auf das Anlegerverhalten aus. Jüngst ist beispielsweise der chinesische Aktienmarkt abgestürzt, nachdem US-Präsident Trump die Erhöhung der Einfuhrzölle ankündigte. Denken Sie, dass die Märkte volatil bleiben oder sich langsam an die angespannte Situation durch den noch ungelösten Handelskonflikt gewöhnen?
Dr. Björn Borchers: Sicherlich hat es die Märkte überrascht, dass sich der Ton im Handelskonflikt zwischen den USA und China wieder deutlich verschärft hat. Die lockerere Geldpolitik ist am Markt aus unserer Sicht mittlerweile voll eingepreist. Zudem haben die jüngsten Konjunkturdaten tendenziell enttäuscht und das Risiko hat zugenommen, dass die wirtschaftliche Erholung später kommt oder im schlimmsten Fall komplett ausfällt. Die erneute Eskalation im Handelskonflikt kommt damit zu einem für die Märkte besonders schwierigen Zeitpunkt. Es ist also nicht überraschend, dass Investoren nun erstmal an die Seitenlinie gehen und abwarten, wie sich die Dinge weiterentwickeln. Tendenziell lässt dieses Umfeld daher eine eher etwas höhere Volatilität erwarten, was für den Fonds tendenziell von Vorteil ist.

FondsSuperMarkt: Werden wir etwas persönlicher Was fasziniert Sie persönlich an den Kapitalmärkten?
Dr. Björn Borchers: Am meisten die Dynamik einer unglaublich komplexen Wirkungskette. Auf viele Fragen gibt es keine einfachen Antworten und die Analyse und Beobachtung der Entwicklungen haben für mich einen hohen Stellenwert. Genauso aber auch die vielfältigen Möglichkeiten und Chancen, die jederzeit entstehen können. Leider ist aber gerade die Vielfältigkeit, sprich Diversifikation, bei den Rendite- und Risikotreibern in vielen Portfolien nicht immer gegeben.

FondsSuperMarkt: Und noch eine persönliche Frage: womit haben Sie ihr erstes Geld verdient und wofür haben Sie es ausgegeben?
Dr. Björn Borchers: Mein erstes Geld habe ich mit Rasenmähen verdient und es für die zu der Zeit gefragten Konsumgüter ausgegeben. Was es genau war, kann ich heute nicht mehr sicher sagen. Aus Wahrscheinlichkeitssicht aber entweder für Musik-CDs oder Sportartikel.

FondsSuperMarkt: Vielen Dank Herr Borchers für das Gespräch.

Kurzprofil des Fonds
ISIN: DE0009765396
WKN: 976539
Kategorie: Strategiefonds Options-Strategie defensiv Welt
Ausgabeaufschlag: 6 % (100% Rabatt auf den Ausgabeaufschlag über FondsSuperMarkt)
Ertragsverwendung: thesaurierend
Managementvergütung p.a.: 1,00 %
Laufende Kosten (aktueller Stand): 1,28 %
Auflegung: Strategie seit Ende 2011
Fondsvolumen (aktueller Stand): Ca. 220 Mio Euro
Performance (%) laufendes Jahr (per 31.05.2019): 1,57 %

Über FondsSuperMarkt
FondsSuperMarkt ist mit mehr als 21.000 angebotenen Produkten eine der führenden Fondsplattformen im Internet. Deutlich mehr als 7.200 Kunden vertrauen bereits auf das Angebot des unabhängigen Vermittlers von Investmentfonds ohne Ausgabeaufschlag. Dabei richtet sich FondsSuperMarkt an Anleger, die kostenbewusste Selbstentscheider sind und bietet diesen neben einer einzigartigen Zahl von Fonds ohne Ausgabeaufschlag u. a. umfangreiche Analysetools zur Fondsauswahl. Zu den dauerhaft günstigen Konditionen zählt neben dem komplett entfallenden Ausgabeaufschlag bei den meisten Fonds beispielsweise ein kostenloses ebase-Depot bereits ab einem Depotvolumen von 1.500 Euro. FondsSuperMarkt gehört zur Miltenberger Fondsvermittler-Gruppe, die aktuell Kundenvermögen von rund 450 Mio. Euro betreut. Weitere Informationen unter www.fonds-super-markt.de.

Über Warburg Invest KAG mbH
Warburg Invest – dahinter steht die leistungsstarke Warburg Gruppe mit der renommierten Hamburger Privatbank M.M.Warburg & CO (AG & Co.) KGaA, die seit 1798 tätig ist und zu den großen unabhängigen Privatbanken Deutschlands zählt.
Die Investmentgesellschaft der Warburg Gruppe, Warburg Invest KAG MBH, ist seit 1987 in der Investmentbranche etabliert und gehört zu den ersten Adressen in Sachen Fondsauflegung.
Hinweis: Das Sondervermögen weist aufgrund seiner Zusammensetzung/ der von dem Fondsmanagement verwendeten Techniken eine erhöhte Volatilität auf, d.h., die Anteilspreise können auch innerhalb kurzer Zeiträume stärkeren Schwankungen nach unten oder nach oben unterworfen sein. Zahlen vorbehaltlich Prüfung durch Wirtschaftsprüfer zu Berichtsterminen. Den Verkaufsprospekt erhalten Sie von Ihrem Finanzberater, der Kapitalverwaltungsgesellschaft (WARBURG INVEST) oder der Verwahrstelle (M.M.Warburg & CO (AG & Co.) KGaA).
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