Plutos Marktrunde KW 46 vom 15. November 2021

Preisanstiege wegen Lieferengpässen und Materialmängeln – die Auswirkungen

Während in dem Abschlusspapier der Weltklimakonferenz, welche in Glasgow stattfand, der weltweit „softe“ Ausstieg aus der Kohlekraft festgehalten wurde, bewegten sich die großen Börsenindizes auf Wochenbasis nicht wesentlich. Zudem sorgen Lieferengpässe und Materialmängel weltweit für Preisanstiege.

Update der Börsenindizes

In Amerika mussten der Dow Jones, die Nasdaq als auch der S&P kleinere Verluste hinnehmen. Der Dax, der deutsche Leitindex, konnte hingegen letzten Freitag ein weiteres Rekordhoch erreichen, was auf die starken Quartalszahlen der heimischen Unternehmen zurückzuführen ist.

Positive Stimmung trotz steigender Zinsen

Abgesehen von Adidas und Henkel haben viele der vierzig Dax-Mitglieder ihre Erwartungen in der aktuellen Berichtssaison erfüllt oder sogar übertroffen. Trotz der Rückgänge der amerikanischen Indizes, endete die letzte Woche für Aktionäre versöhnlich. Dies ist vermutlich darauf zurückzuführen, dass die Gefahr von steigenden Zinsen, aufgrund von schwachen Konjunkturdaten, von Marktteilnehmern als geringer eingestuft worden ist. Die aktuell positive Stimmung an den Börsen, lässt sich auch an verschiedenen Sentiment-Indikatoren festmachen. Dementsprechend befand sich letzten Freitag der US-Sentiment-Indikator lediglich 1,2 Punkte unter dem im April erzielten Jahreshoch. Diese positive Stimmung ist aufgrund der aktuell stagnierenden Wirtschaft nur teilweise nachzuvollziehen.
Der derzeit, insbesondere in den Vereinigten Staaten, zu beobachtende Konsumrückgang, ist auf den Preisanstieg von Waren und Rohmaterialien zurückzuführen. Die rückläufige Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen lässt sich beispielsweise anhand des amerikanischen Konsumbarometers, welches monatlich von der Michigan Universität erhoben wird, ablesen. Der ermittelte Wert fiel auf 66,8 Zähler, wobei es sich um den niedrigsten Stand seit November 2011 handelt.

Wertzuwachs bei Bitcoin und Gold

Die damit verbundene Inflationsrate für den Monat Oktober stieg in Amerika auf 6,2 %, was dem höchsten Anstieg seit 1990 entspricht. Gold konnte nach Veröffentlichung der Zahlen letzte Woche unmittelbar profitieren. Binnen der letzten fünf Handelstage verteuerte sich das Edelmetall um fast 3 %. Eine virtuelle Münze des Bitcoins legte im gleichen Zeitraum mehr als 4 % zu. Bei den anziehenden Preisen handelt es sich nicht um ein länderspezifisches Problem der Vereinigten Staaten.

Weltweite Preisanstiege

Lieferengpässe und Materialmängel heben die Preise weltweit an. In Deutschland stiegen die Verbraucherpreise im Monat Oktober gegenüber dem Vorjahresmonat um 4,5 %. Derzeit ziehen insbesondere die Preise von Energieträgern an, sodass beispielsweise Erdöl im laufenden Jahr mehr als 60 % zulegte. Verständlicherweise geben Unternehmen, sofern dies möglich ist, die Preiserhöhungen an Konsumenten weiter. Um die Geldmengenausweitung, welche für die Preissteigerungen teilweise verantwortlich sind, einzugrenzen, entschied die amerikanische Zentralbank, die monatlichen Anleihekäufe bereits diesen Monat zu reduzieren. Statt wie bisher 120 Milliarden US-Dollar, sollen die Märkte „lediglich“ mit 105 Milliarden Dollar pro Monat versorgt werden. Laut Jerome Powell, Chef der amerikanischen Zentralbank, wird das aktuelle Krisenprogramm Schritt für Schritt zurückgefahren. Wann und wie genau die europäische Zentralbank der Fed folgen wird, ist derzeit nicht bekannt.

Aktuelle Börsenzahlen

Während Österreich aufgrund der steigenden Inzidenzen landesweite Lockdowns für Nichtgeimpfte einführt, entwickelten sich die Börsen, wie bereits eingangs erwähnt, durchwachsen. Der deutsche Leitindex DAX schloss die Woche mit einem Plus von 0,25 % ab. Der EUROSTOXX 50 wies einen Gewinn von 0,17 % auf. Die NASDAQ 100 musste einen Verlust von 0,97 Prozentpunkten verzeichnen. Der Dow Jones schloss die Woche mit einem Minus von 0,63 % ab. Der S&P 500 gab 0,97 Prozentpunkte nach, wobei eine Feinunze (Gold) auf Wochenbasis 2,59 % zulegen konnte. Letzten Freitag lag der Preis einer Feinunze bei 1864,85 US-Dollar. Eine virtuelle Münze des Bitcoins beendete die zurückliegende Woche mit einem Plus von 4,48 %.


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