DPAM Kommentar von Johan Van Geeteruyen vom 24.01.2025
Johan Van Geeteruyen, CIO Fundamental Equity bei DPAM, leitet von den ersten Tagen der zweiten Trump-Präsidentschaft Aussichten für die kommenden Monat ab:
In seiner Antrittsrede skizzierte Trump seine Prioritäten für seine zweite Amtszeit und betonte eine rasche Abkehr von vielen Maßnahmen der Biden-Regierung sowie aggressives Vorgehen an der Grenze, im Energiesektor und in anderen Bereichen. Das übergreifende Thema war die anhaltende Bedeutung des US-amerikanischen Exzeptionalismus. Dekrete zu Handel, Energie, Einwanderung und Gesundheitswesen, das Einfrieren von Regulierungsmaßnahmen und die Schaffung des Department of Government Efficiency (DOGE) haben die Schlüsselthemen seiner Ansprache bekräftigt. In naher Zukunft dürfte sich die Aufmerksamkeit des Marktes auf die Bemühungen zur Steigerung der US-Energieproduktion, die Auswirkungen von Einwanderungsbeschränkungen und die Einführung von Zöllen konzentrieren.
Steigende Preise, hohe Zinsen, Starker Dollar
Der neue Präsident fordert eine Überprüfung der Handelsbeziehungen und entschlossenes Vorgehen beim Handel, wobei neue Zölle bereits am 1. Februar in Kraft treten könnten. Es wird erwartet, dass die US-Wirtschaft ein weiteres Jahr mit minimaler oder ohne Rezession erleben wird. Eine expansive Fiskalpolitik wird die Auswirkungen einer immer noch leicht restriktiven Geldpolitik erneut ausgleichen. Das wachsende Defizit wird die Inflation antreiben und die Zinssätze hoch und den Dollar stark halten. Derzeit sind die finanziellen Bedingungen für Wachstum günstig.
Risikofaktor Fed
BCA Research hat es treffend beschrieben: Bei Welthandel und Einwanderung wird die Trump-Regierung eher proaktiv als reaktiv, eher unilateral als multilateral und eher aggressiv als zurückhaltend sein. Ein potenzielles Risiko? Die Fed könnte gezwungen sein, die Zinsen zu erhöhen, wenn Trump deutlich höhere Zölle und Massenabschiebungen einführt, was die Inflation stark beschleunigen könnte. Allerdings ist Trump in gewisser Weise eingeschränkt, da eine hohe Inflation und steigende Anleiherenditen von den Märkten nicht begrüßt würden. Außerdem muss er noch wichtige Teile seiner Agenda vom Kongress verabschieden lassen (z. B. Verlängerungen von Steuererleichterungen), sodass die wirtschaftlichen Auswirkungen erst mit der Zeit spürbar werden. Unverändert bleiben die USA unser bevorzugter Aktienmarkt, gefolgt von Europa.
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