Uneinheitlicher Jahresauftakt der Börsen
Trotz anfänglichen Auftriebes erwies sich der Januar als wechselhafter Börsenmonat mit abwärts gerichteter Gesamttendenz, vor allem gegen Ende des Monats. Dafür sorgten vor allem einige kuriose Kursexzesse bei amerikanischen Aktien aus der dritten Börsenreihe. Ferner trat zuletzt eine gewisse Ernüchterung bezüglich der Impfkapazitäten auf, so dass nunmehr mit einem langsameren Erholungsverlauf der Wirtschaft – vor allem in Europa – gerechnet wird.
Für viele Schlagzeilen sorgte aber die Schieflage einiger Hedgefonds, die als Leerverkäufer bei Aktien wie Game Stop, AMC und anderen engagiert waren. Diese, einem weiten Börsenpublikum kaum bekannten Aktien, zeitigten eine furiose Kursrally, nachdem einschlägige Internet-Foren dazu aufgerufen hatten, sie zu kaufen. Der raketenhafte Kursanstieg sorgte seinerseits dafür, dass jene professionellen Marktteilnehmer, die auf fallende Kurse gewettet hatten, ihre Verluste eindecken mussten, indem sie die zuvor geliehenen und verkauften Aktien nunmehr am Markt teurer zurückkauften und dadurch den fulminanten Kursanstieg kräftig befeuerten. Dabei ist auch die Rolle der Onlinebroker dubios, denn sie verlangen oftmals keine Transaktionskosten, verdienen aber dadurch, dass sie Aktien im Bestand der Kundendepots verleihen und damit für Leerverkäufe zur Verfügung stellen. Es muss sich noch herausstellen, ob die Rückholung verliehener Aktien angesichts des exorbitanten Umfangs gelingt oder ob Schieflagen im Clearingsystem entstanden sind.
Klar ist jedoch, dass jene Hedgefonds und Spekulanten, die von außerordentlichen Verlusten bedroht sind, andere Aktien verkaufen mussten und müssen, um Geld zur Deckung der entstandenen Löcher zu besorgen. Insofern ist die Geschichte um Game Stop und Co. noch nicht ausgestanden. Freilich haben die genannten spekulativen Aktivitäten mit klassischem Investment, wie es die LOYS AG betreibt, nichts gemein. Aber die Angelegenheit ist keineswegs ausgestanden, denn die amerikanische Börsenaufsicht SEC hat sich bereits der Sache angenommen und die Politik möchte sich ebenfalls einmischen. Man darf gespannt sein, ob wir einmal mehr von ´systemrelevanten´ Marktteilnehmern zu hören bekommen.
Apropos Politik: Um den ehemaligen Präsidenten Trump ist es wohltuend ruhig geworden, nachdem sein Twitter-Konto gesperrt wurde. Und die neue Regierung Biden ist sogleich fleißig ans Werk geschritten, indem zahlreiche präsidiale Dekrete erlassen wurden, die die Politik Trumps revidieren. Bemerkenswert ist aber, dass die amerikanische Politik unplanbarer denn je ist, wenn es sich die Präsidenten zur Gewohnheit werden lassen, stets das Gegenteil ihres Vorgängers ins Werk zu setzen.
Den sieben LOYS Fonds konnten die Kapriolen gegen Ende des Januars nur wenig anhaben. Alle Fonds melden einen gelungenen Start in das neue Börsenjahr. Das gilt nicht zuletzt auch für den neuen LOYS Premium Deutschland Fonds, der in den ersten vier Wochen seiner Existenz bereits munter um ca. 5% zulegen konnte. Hinsichtlich des weiteren Jahresverlaufes wird Vieles davon abhängen, wann die Wirtschaft wieder zur Normalität zurückkehren kann. Der Schlüssel zu einer raschen Normalisierung ist das Impfen. Trotz der zunächst aufgetretenen Friktionen um die Lieferfähigkeit von Impfstoffen ist zu hoffen, dass der Hochdruck, mit dem man an den aufgetretenen Problemen arbeitet, zu einer breiten Verfügbarkeit in den nächsten Monaten führen wird.
Ihre
Fondsmanager und Mitinvestoren
Dr. Christoph Bruns, Ufuk Boydak
Chicago, Frankfurt a.M. am 31.01.2021
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