LFDE News vom 09.01.2024
Seit dem Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 rutscht der Nahe Osten Woche für Woche weiter ins Chaos. Bislang blieb das ohne nennenswerte Konsequenzen für die Finanzmärkte – aber wie lange noch?
Hamas, Hisbollah, Huthi-Rebellen, Islamischer Staat – die Liste der in der Region aktiven Terrororganisationen wird immer länger. Die ursprünglich auf Israel begrenzten Spannungen weiten sich allmählich aus. Rotes Meer, Iran, Irak, Libanon – in der ersten Woche des Jahres 2024 kam es in all diesen Gebieten sporadisch zu Zwischenfällen.
Ölpreise und Seefracht: Die stillen Vorboten eines Marktsturms?
Die Ruhe vor dem Sturm? Wenngleich die Auswirkungen auf die Börsen im Allgemeinen kaum spürbar sind, lassen die Ölpreise erkennen, dass es unter der Oberfläche der großen Indizes bereits deutlicher brodelt. Dieses traditionelle Finanzbarometer der Region ist in den vergangenen drei Monaten um 15 % gefallen.
Da sie gezwungen waren, den Suez-Kanal nach einer Reihe von Angriffen auf Handelsschiffe zu meiden, ließen immer mehr Reeder ihre Schiffe Kurs auf das Kap der Guten Hoffnung nehmen, um die Frachtverbindungen zwischen Asien und Europa aufrechtzuerhalten. Zuletzt war die französische Gesellschaft CMA CGM hiervon betroffen. Dies führt zu einer Verlängerung der Beförderungszeiten und einer Erhöhung der Gebühren sowie zu einem Versiegen des Angebots an Frachtkapazitäten. Aus all diesen Gründen erhalten die Aktienkurse der börsennotierten Unternehmen dieses Sektors kräftigen Auftrieb. So zeigte beispielsweise das dänische Unternehmen Maersk innerhalb eines Monats einen Höhenflug von über 30 % und stahl Novo Nordisk, dem Star der Kopenhagener Börse, die Show.
Die Sektoren Verteidigung sowie Luft- und Raumfahrt schnitten ebenfalls deutlich besser ab als der Gesamtmarkt. Nach dem Attentat vom 7. Oktober legten sie doppelt so schnell zu wie die weltweiten Indizes, in denen alle Sektoren vertreten sind.
USA und die Nahost-Region: Wie verändert sich die geopolitische Landschaft?
Es ist keine leichte Aufgabe, die richtigen Schlüsse aus den Ereignissen zu ziehen. Auf kurze Sicht lässt sich nur schwer eine Trendwende erkennen. Dies liegt zum einen daran, dass eine Beruhigung der Lage in der Region offenbar noch nicht in Sicht ist. Zum anderen ist die Konstellation der regionalen Interessen äußerst komplex. Da 2024 ein Wahljahr in den USA ist, kommt hinzu, dass ein verstärktes Engagement der USA als Weltpolizist in dieser Region dem scheidenden Präsidenten Joe Biden – nach den gescheiterten Militäreinsätzen in der arabischen Welt und in Afghanistan – bei den Wahlen ein Klotz am Bein wäre. In den vergangenen Jahrzehnten hat sich auch das energiepolitische Umfeld in den USA stark verändert. Nachdem Onkel Sam lange Zeit von der Produktion im Nahen Osten abhängig war, ist er mittlerweile zum weltweit größten Produzenten und auch Nettoexporteur von Öl und Gas geworden. Unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten betrachtet, sieht sich die weltweit führende Nation in der Rüstungsindustrie somit weit weniger genötigt, weiterhin die Rolle eines proaktiven Schiedsrichters einzunehmen.
Unter diesen geopolitisch unsicheren Bedingungen wird 2024 mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung zur Wahlurne gerufen. Die Anleger stehen nun vor der Aufgabe, auf voraussichtlich stürmischer See zu navigieren.
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