Langfristig smart? Halbleiter bieten weiterhin Qualitätswachstum

comgest Artikel vom 13.11.2023

Investoren waren zuletzt vorsichtiger gegenüber Technologieaktien, nachdem sie vor allem 2023 sehr im Fokus standen. Wie blickt die Fondsboutique Comgest, die nach Aktien von Unternehmen mit langfristigen Wachstumsperspektiven sucht, auf das Thema? James Hanford, Portfoliomanager und Experte für Halbleiter bei Comgest, beleuchtet, weshalb Halbleiter unverzichtbar für den Fortschritt sind und unter welchen Bedingungen ausgewählte Smart-Tech-Bereiche auch weiterhin attraktive Investmentmöglichkeiten bieten. Immer im Blick: die globale, hochkomplexe Wertschöpfungskette und die Rolle der Geopolitik.

Die Erwartungen an den Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI) waren ein wesentlicher Treiber der Kursrally der Big-Techs in diesem Jahr. Dabei ist KI nur eine von vielen Smart-Tech-Anwendungen, die unsere Welt in hoher Geschwindigkeit verändern. Auch die rasanten Entwicklungen bei Smartphones, die zunehmende Nutzung von Big Data und Cloud-Lösungen oder der Einsatz autonom fahrender Fahrzeuge bringen Unternehmen und neue Geschäftsmodelle nach vorn.

Halbleiter – Baustein für Smart-Tech-Lösungen

Halbleiter bzw. Mikrochips werden oft auch als „Gehirn“ der modernen Elektronik bezeichnet. Diese winzigen, aber mächtigen Bausteine sind der Schlüssel zu nahezu allem, was unsere moderne Gesellschaft antreibt. Von der Kommunikation bis zur Medizin, von der Mobilität bis zur Energieeffizienz – sie sind omnipräsent. Der MSCI ACWI IMI umfasst mehr als 9.000 Aktien, von denen 275 (3%) aus der Halbleiterindustrie stammen. In den letzten zehn Jahren kamen jedoch vier der zehn Aktien mit der besten Wertentwicklung aus diesem Segment. Aktuell liegt der Umsatz in der Halbleiterbranche laut Schätzungen bereits bei über 600 Milliarden US-Dollar – 2015 waren es noch 335 Milliarden. Zum Vergleich: der weltweite Umsatz mit Smartphones ist lediglich von rund 360 auf 420 Milliarden US-Dollar gestiegen.

„Bei Comgest investieren wir allerdings nicht in Sektoren, sondern als Stockpicker interessiert uns die Frage, ob Unternehmen ihren Gewinn langfristig und nachhaltig steigern können. Neue Anbieter können das oftmals nicht, weil sie noch zu jung sind und sich noch in der Wachstumsphase befinden. Wir investieren daher in etablierte Unternehmen, die sich langfristig bewiesen haben. Und hier lassen sich im Halbleitersektor attraktive Qualitätswachstumsaktien finden“, so James Hanford.

Aufbau von Kapazitäten bleibt globaler Wachstumstreiber

Das beherrschende Thema ist der weitere Aufbau von Produktionskapazitäten weltweit. Dafür gibt es mehrere Gründe: Die global steigende Nachfrage, die Herstellung noch leistungsfähigerer Chips, vor allem aber der Wunsch, in dieser Schlüsseltechnologie technologische Souveränität zu erreichen. Dieser Aufbau braucht Zeit und könnte über die nächsten sieben bis zehn Jahre anhalten. Damit finden langfristig orientierte Investoren entlang der breit gefächerten Wertschöpfungskette Investmentchancen.

Für diese Unternehmen spielen zyklische Rückgänge in der Nachfrage nach Halbleitern ebenso wenig eine Rolle wie die Frage, wie lange Moore’s Law, das besagt, dass sich die Anzahl der Schaltkreiskomponenten auf einem integrierten Schaltkreis mit minimalen Komponentenkosten regelmäßig verdoppelt, noch Gültigkeit hat. Sie können wachsen, solange Chiphersteller ihre Kapazitäten ausbauen und solange technische Innovationen laufend neue Einsatzmöglichkeiten für Halbleiter schaffen. „So passen sie perfekt in unser Anforderungsprofil an Qualitätswachstumsaktien“, betont Hanford.

Markteintrittsbarrieren und Preissetzungsmacht

Diese Qualitätswachstumsaktien bieten Wettbewerbsvorteile, die sich in höheren Markteintrittsbarrieren, schnellerer Innovation und einer steigenden Komplexität niederschlagen. Ein gutes Beispiel für Markteintrittsbarrieren bietet ASML. Das Unternehmen produziert EUV-Lithografie-Anlagen zur Herstellung von Mikrochips. Über 5000 Unternehmen liefern verschiedene Komponenten für eine Anlage, die schließlich knapp 180 Tonnen wiegt und rund 250 Millionen Euro kostet. Aufgrund der Entwicklungsdauer von rund zehn Jahren und der Vorfinanzierung durch die Auftraggeber hat ASML eine äußerst loyale Kundenbasis aufgebaut, was auch Preissetzungsmacht mit sich bringt. Für Investoren stellt sich Hanford zufolge die Frage, wie stark das Wachstum des Unternehmens in den nächsten zehn Jahren sein wird und ob die bestehenden Markteintrittsbarrieren weiterhin gelten werden. Die Auswirkungen neuer Technologien wie der Quantentechnik werden diskutiert – Experten gehen jedoch derzeit davon aus, dass diese Innovation eher in Nischenbereichen Anwendung finden wird. Die immense Komplexität der Halbleiterherstellung macht es sehr schwierig, die Produktionskette umzustellen, was langfristig die Markteintrittsbarrieren hochhält.

Investieren entlang der Wertschöpfungskette

„Die Wertschöpfungskette in der Halbleiterproduktion ist eine der komplexesten der Welt. Wir wählen gezielt Unternehmen für unsere Aktienportfolios entlang dieser Kette aus, deren Fundamentaldaten und Wachstumspotenzial uns überzeugen“, sagt Hanford. Dazu zählt die niederländische ASML, genauso wie Shin Etsu, das größte japanische Chemieunternehmen, das 30% der Wafer weltweit produziert. Weitere Titel sind TSMC in Taiwan als weltweit größter Auftragsfertiger für Halbleiter, das US-amerikanische Unternehmen Intel, das ebenso auf die Halbleiterherstellung fokussiert und die Schweizer VAT, die auf Vakuumventile zur Produktion von Halbleitern jüngster Generation spezialisiert ist.

Kein Tabu: Die Geopolitik

Geopolitische Überlegungen spielen in der Halbleiterindustrie eine große Rolle. Regierungen wollen Abhängigkeiten von China in der Lieferkette und in der Produktion vermeiden und investieren: Die drei größten Halbleiterhersteller – TSMC, Intel und Samsung – kündigten Investitionen von mehr als 300 Milliarden US-Dollar in die weltweiten Kapazitäten an, um die enorme Nachfrage bedienen zu können. Parallel drängen die USA, Europa, China, Taiwan, Südkorea und Japan auf eine „technologische Souveränität“, auch um ihre Unabhängigkeit zu gewährleisten, und treiben die Ausgaben für Investitionen durch Subventionen in die Höhe. So hat etwa die US-Regierung zwei Initiativen gestartet: Den CHIPS Act, der 52 Milliarden Dollar für Forschung, Entwicklung und Produktion von Halbleitern vorsieht, sowie den FABS Act, der 25% Steuererleichterung für den Bau und die Ausrüstung von Wafer-Fabriken bringt. Auch der EU Chips Act umfasst 46 Milliarden Dollar und bei anderen Nationen verhält es sich ähnlich. Für die nächsten Jahre wird es immer wahrscheinlicher, dass Investitionen in die Halbleiterindustrie durch Subventionen gefördert werden, um parallele Lieferketten aufzubauen. Die Kapitalintensität wird dadurch weiter zunehmen und für Anbieter, die entlang der Wertschöpfungskette agieren, eröffnen sich neue Chancen. Hanford ergänzt: „Technologieführerschaft bringt Fortschritt und dieser generiert Wirtschaftswachstum. Angesichts dieser enormen Investitionssummen entsteht der Eindruck, dass Halbleiter das neue Öl sind.“

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