Santander Asset Management Marktbericht vom 15.11.2024
In dieser Woche standen die Kapitalmärkte stark im Zeichen der aktuellen wirtschaftlichen Daten und geopolitischen Entwicklungen. Die Inflationszahlen aus den USA sorgten für erhöhte Aufmerksamkeit, da sie die Erwartungen der Anleger hinsichtlich der Geldpolitik der Zentralbanken beeinflussten. Analysten diskutierten die Möglichkeit weiterer Zinserhöhungen, was zu einer erhöhten Volatilität an den Märkten führte. Die Kerninflation, die die volatilen Lebensmittel- und Energiepreise ausschließt, zeigte ebenfalls Anzeichen von Druck, was die Sorgen um eine anhaltend hohe Inflation verstärkte. Zudem gab es Berichte über anhaltende Unsicherheiten in Bezug auf die globale Wirtschaftslage, insbesondere in Bezug auf die Energiepreise und die Auswirkungen geopolitischer Spannungen, wie etwa die Entwicklungen im Nahen Osten und deren Einfluss auf die Ölpreise. Diese Faktoren führten zu einer erhöhten Nervosität unter den Anlegern, die sich auf mögliche wirtschaftliche Rückschläge vorbereiteten.
Die Aktienmärkte zeigen eine gemischte Performance, die von verschiedenen Faktoren beeinflusst wird. Einige Indizes profitieren von positiven wirtschaftlichen Indikatoren wie starken Unternehmensgewinnen und optimistischen Wachstumsprognosen. Gleichzeitig haben zyklische Sektoren wie Industrie und Konsumgüter mit Gewinnmitnahmen und Unsicherheiten in der Geldpolitik zu kämpfen. Anleger überdenken ihre Positionen angesichts möglicher Zinser-höhungen der Zentralbanken und verlagern Kapital in defensivere Sektoren wie Versorger und Gesundheitswesen. Diese Entwicklungen führen zu erhöhter Volatilität an den Märkten.
Die Rentenmärkte in Europa und den USA erlebten in der vergangenen Woche bedeutende Bewegungen. In den USA stiegen die Renditen von Staatsanleihen, insbesondere bei langfristigen Anleihen, aufgrund von Inflationssorgen und möglichen Zinserhöhungen der Federal Reserve. Robuste Arbeitsmarktzahlen verstärkten die Er-wartungen an eine straffere Geldpolitik. In Europa folgten die Renditen einem ähnlichen Trend, da die Europäische Zentralbank ihre Wachsamkeit gegenüber der Inflation betonte. Politische Entwicklungen und wirtschaftliche Indikatoren trugen zur Unsicherheit bei. Insgesamt war die Woche von erhöhten Schwankungen geprägt.
Wussten Sie, … dass die Zahl der Unternehmensinsolvenzen in Deutschland im zurückliegenden Quartal einen Höchststand erreicht hat?
Im vergangenen Quartal meldeten so viele deutsche Unternehmen Insolvenz an wie zuletzt 2010, kurz nach der Finanzkrise. Die Zahl der Insolvenzen stieg im September auf 1.303, was einem Anstieg von zwei Prozent im Vergleich zum Vormonat und 28 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Insgesamt reichten von Juli bis September 3.991 Unternehmen Insolvenz ein, die höchste Zahl in den letzten 14 Jahren. Diese Entwicklung ist teilweise auf Nachhol-effekte aus der Corona-Pandemie zurückzuführen, da viele Unternehmen, die während dieser Zeit Unterstützung erhielten, nun in Schwierigkeiten geraten. Frühindikatoren lassen darauf schließen, dass die Insolvenzzahlen in den kommenden Monaten weiter ansteigen könnten.
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