Ist Asien auf Trumps Zölle vorbereitet?

Allianz Global Investors

Allianz Global Investors "Die Woche voraus" vom 31.01.2025


Unseres Erachtens besteht nach wie vor das Risiko eines globalen, von den USA angezettelten Handelskriegs. Zwar hat Präsident Donald Trump nicht wie erwartet bereits am 20. Januar Zölle verhängt, hat aber angedroht, dass Kanada, Mexiko und China möglicherweise schon zum 1. Februar mit Zöllen belegt werden könnten, wenn sie nichts gegen illegale Einwanderung und den Fentanyl-Schmuggel in die USA unternehmen. Außerdem hat Trump den US-Handelsbeauftragten angewiesen, bis zum 1. April zu prüfen, inwieweit China sich an das erste Wirtschafts- und Handelsabkommen mit den USA hält und ob unfaire Handelspraktiken angewendet werden. Dies könnte ein Vorspiel zu weiteren handelspolitischen Maßnahmen sein.

Trumps protektionistische Maßnahmen würden das Wachstum und die Exporte Chinas und Asiens dämpfen. Kleine exportorientierte asiatische Länder wie Singapur, Hongkong, Korea, Vietnam oder Thailand sind besonders anfällig – nicht nur, weil sie in hohem Maße von der Endnachfrage aus den G3 (USA, EU, China) abhängig sind, sondern auch, weil die Binnennachfrage in diesen Volkswirtschaften nicht stark genug ist, um dem drohenden Exportabschwung etwas entgegenzusetzen. Taiwan und Malaysia sind zwar ebenfalls vom Export abhängig, aber dort profitiert die Binnennachfrage von Investitionszuflüssen im Zusammenhang mit Künstlicher Intelligenz.

Die großen Länder im pazifischen Raum sind weniger anfällig für Trumps protektionistische Maßnahmen. Bei Ländern wie China, Indonesien, Japan, Indien, Australien und den Philippinen macht die Endnachfrage aus den G3 weniger als 12% des Bruttoinlandsprodukts (BIP) aus. China ist dabei in dieser Gruppe unseres Erachtens den größten Risiken ausgesetzt. Beijing scheint sich jedoch auf die anstehenden Herausforderungen vorbereitet zu haben und will das ehrgeizige Wachstumsziel in diesem Jahr durch umfangreichere fiskal- und geldpolitische Impulse verteidigen. Im Sinne einer größeren makroönomischen Stabilität sind daher unseres Erachtens eine Abwertung des chinesischen Yuan (CNY) und sinkende Renditen von chinesischen Staatsanleihen zu erwarten.

Im restlichen Asien dürften Indien und Indonesien die monetären Bedingungen weiter lockern, um die schwächelnde Binnennachfrage zu stützen. Wir gehen davon aus, dass die Reserve Bank of India (RBI) den Leitzins bald senken wird, um der Binnenwirtschaft Luft zu verschaffen und dem Wechselkurs der Rupee (INR) mehr Spielraum zu geben. Die Bank Indonesia hat den Lockerungszyklus mit einer überraschenden Leitzinssenkung im Januar bereits eingeleitet. Wir gehen davon aus, dass die Renditen von indonesischen Staatsanleihen weiter sinken und die indonesische Rupiah (IDR) weiter abwertet, da das Land weiterhin einen wachstumsfreundlichen Kurs verfolgt.

Die Woche voraus

Nachdem sich die Märkte in der vergangenen Woche vor allem auf die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) und die Europäische Zentralbank (EZB) konzentriert haben, dürfte sich die Aufmerksamkeit in dieser Woche vor allem auf die Einkaufsmanagerindizes für China, den Euroraum und die USA sowie auf die US-Beschäftigungsdaten für Januar richten.

Am Montag werden in China, dem Euroraum und den USA die Januar-Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe veröffentlicht. In China und Europa ist mit einem Indexrückgang zu rechnen, wohingegen sich der Index für die USA als widerstandsfähig erweisen sollte.

Am Dienstag steht in den USA die Umfrage zu freien Stellen und Stellenwechseln (Job Openings and Labor Turnover Survey, JOLTS) für Dezember an, die auf eine weitere Normalisierung am Arbeitsmarkt hindeuten könnte.

Am Mittwoch gibt es dann in China und im Euroraum die Januar-Einkaufsmanagerindizes für den Dienstleistungssektor. In den USA werden der Einkaufsmanagerindex des Institute of Supply Management (ISM) für den Dienstleistungssektor sowie die Automatic Data Processing- (ADP-)Beschäftigungszahlen für Januar veröffentlicht.

Am Donnerstag erhalten wir im Euroraum Zahlen zum Wachstum der Einzelhandelsumsätze im Dezember, die Aufschluss über die Konsumnachfrage geben. In den USA stehen zudem die neuesten Zahlen zu Erst- und Folgeanträgen auf Arbeitslosenunterstützung an.

Am Freitag gibt es in den USA den vorläufigen Stimmungsindex der Universität Michigan für Februar. Außerdem werden die Daten zur Beschäftigung außerhalb des Agrarsektors sowie die Arbeitslosenquote für Januar veröffentlicht, anhand derer die Märkte die Lage am Arbeitsmarkt einschätzen können.

Ich hoffe, Sie sind alle gut vorbereitet,

Christiaan Tuntono
Senior Economist, Asia Pacific

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