MainFirst Artikel vom 14.11.2023
Der Kapitalmarkt hat in jüngster Zeit einen rasanten Zinsanstieg erlebt. In einer Welt, in der höhere Zinsen über einen längeren Zeitraum Realität werden, stehen Kapitalmarktteilnehmer vor einer neuen Anlagewelt mit vielschichtigen Implikationen. Diverse Anlageklassen konkurrieren um die Gunst der Anleger, wobei Voltaires Satz „das Bessere ist der Feind des Guten“ immer mehr in den Vordergrund rückt.
In dieser sich wandelnden Anlagewelt erfreuen sich festverzinsliche Alternativen im Vergleich zu Aktienanlagen zunehmender Beliebtheit. Die Geld- und Rentenmärkte bieten nominale Zinssätze, die Sparer in den letzten Jahren sehnsüchtig gesucht haben. Allerdings geraten die realen Renditen, also die inflationsbereinigten Ertragschancen, oft aus dem Blickfeld. Selbst bei den derzeitigen Anleihenrenditen führt eine inflationsbereinigte Betrachtung zu einem realen Kaufkraftverlust. Vergleicht man Anleihen- mit Dividendenrenditen, so hat sich die jahrelange große Divergenz deutlich zugunsten von Anleihen verringert. Dieser erste „Wumms“ ist jedoch kritisch zu betrachten. Zum einen sollte eine inflationsbereinigte Betrachtung hinzugezogen werden. Hier haben Unternehmen die Möglichkeit, ihre Dividenden zu erhöhen. Zum anderen stellt die Kombination aus Ausschüttung und Kurschancen einen elementaren Vorteil gegenüber Anleihen dar.
Der zweite negative „Wumms“ ist ebenfalls auf die gestiegenen Zinsen zurückzuführen. Die Refinanzierungskosten der Unternehmen sind signifikant gestiegen. Konnten sich die Unternehmen noch vor wenigen Jahren günstig refinanzieren, haben sich die Kosten je nach Risikogehalt und Laufzeit mitunter fast verdreifacht. Die gestiegenen Refinanzierungskosten werden erhebliche Implikationen für die Kapitalallokation haben. Dies liegt daran, dass Unternehmen einen höheren Anteil ihrer Zahlungsmittelüberschüsse für Zinszahlungen aufwenden müssen; dementsprechend wird also der Anteil für Investitionen, Ausschüttungen und Aktienrückkäufe geringer ausfallen. Unternehmen mit hohen Verschuldungsquoten bzw. Refinanzierungskosten müssten somit ihre Dividendenpolitik und die Nachhaltigkeit ihrer Dividenden infrage stellen. Dies unterstreicht einmal mehr die Notwendigkeit einer fundamentalen Analyse der Dividendenfähigkeit, auch bei der Titelselektion für Dividendenstrategien, denn insbesondere in Zeiten zunehmender wirtschaftlicher Unsicherheit sind Margenresilienz, Anpassungsfähigkeit und -geschwindigkeit sowie bilanzielle Solidität entscheidende Faktoren bei der Unternehmensauswahl.
Der Übergang von Nullzinsen auf ein höheres Zinsniveau ist auch unter Risikogesichtspunkten problematisch. Die historische und in Lehrbüchern postulierte negative Korrelation zwischen Anleihen und Aktien ist aktuell nicht gegeben. Besonders seit der Zinswende ist die Korrelation positiv, was bedeutet, dass eine höhere Risikodiversifikation über Anleihen nicht effizient gestaltet werden kann. Nach einer 30-jährigen Hausse bei Anleihen zeichnet sich der erste mehrjährige Bärenmarkt ab. Marktteilnehmer sollten daher bei hohen Renditen für langfristige Anleihen vorsichtig sein.
Die aktuellen widrigen Bedingungen am Kapitalmarkt mit der Tendenz zu einem langfristig höheren Zinsniveau stellen einen vermeintlichen Gegenwind für dividendenorientierte Strategien dar. Dennoch sollten Anleger nicht in alte Gewohnheiten verfallen und die mittel- bis langfristigen Vorteile von Aktien außer Acht lassen. Aktien haben sich in der Vergangenheit als hervorragender Vermögensschutz erwiesen und werden dies voraussichtlich auch in Zukunft tun. Gegenüber nominalen Anleihen sind inflationsbereinigte Zinstitel keine echte Alternative. Dagegen bieten Dividendentitel Anlegern nicht nur Kurschancen, sondern auch die Möglichkeit, an Ausschüttungen teilzuhaben. Bei der Auswahl von Dividendentiteln ist nicht nur die absolute Dividendenhöhe und ‑zahlung wichtig, sondern auch die langfristige Ausschüttungsfähigkeit unter Berücksichtigung hoher Zinsaufwendungen und konjunktureller Herausforderungen. Zudem sind viele traditionelle Dividendenzahler in defensiven Sektoren aktiv und bauen in stürmischen Zeiten die Dividendenfähigkeit auf einem soliden Fundament auf. Auf der Suche nach einer langfristigen Anlagestrategie, die auf Solidität und Nachhaltigkeit setzt, bietet der Dividendenfonds MainFirst – Global Dividend Stars eine attraktive Anlagemöglichkeit. Der Fonds zeichnet sich durch bewährte Dividendenstrategien und eine sorgfältige Auswahl der Anlageinstrumente aus und eröffnet die Möglichkeit, Kapital langfristig und kompetent anzulegen.
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