ROT
Springt die Ampel auf Rot, so steigen die Verkehrsteilnehmer in die Eisen. Bremsspuren inklusive. Schön zu beobachten am Ende dieser Börsenwoche. Die Corona-Ampel mit neuen Mutationen, neuen Lockdowns und drohenden Wirtschaftsfolgen springt auf Rot und die Bremsspuren im Dax betragen gleich mal 600 Punkte. Wow. Passen Sie auf, dass es nicht zu einem Auffahrunfall kommt, wenn Sie falsch reagieren. Dabei hat diese Woche doch so schön begonnen: Das politische Warten auf die neue Regierung hatte ein Ende und die Ampelkoalition meldete Vollzug. Mit frischem Mut und freudiger Aufbruchstimmung bot man die Inhalte des Koalitionsvertrages feil. Und siehe da, die designierte Regierung will ohne Rotstift, aber dafür mit schwarzer Null auskommen. Sie schreibt sich Fortschritt und Zukunft auf die Fahnen und muss sich doch vorerst an Ihren Taten zur aktuellen Krise messen lassen. Und da sieht es mau aus. Die einen sehen rot, die anderen ärgern sich schwarz. Machen wir uns nichts vor, die Börsen zeigen eindeutig, dass wir an einem weiteren Stillstand der Wirtschaft, und sei er auch nur temporär, nicht vorbeikommen. Das wird gerade eingepreist und eröffnet gute Chancen für die Schnäppchenjagt. Da tut sich heute ein ganz besonderer „Schwarzer Freitag“ auf. Black Friday am Aktienmarkt: Na dann gehen Sie mal auf Shopping Tour.
GELB
Gelb ist die hellste aller Grundfarben und hat eine hohe Strahlkraft. Das muss auch in den Koalitionsverhandlungen der Fall gewesen sein, denn zahlreiche Vorhaben der FDP haben Einzug in die neue Regierungsarbeit gefunden. So finden wir erstmalig den Einstieg in eine kapitalgedeckte Staatsrente: 10 Milliarden werden aus Steuergeldern im Kapitalmarkt angelegt, um damit das Umlageverfahren des Rentensystems um ein Anlageverfahren zu ergänzen. Ich bin gespannt, wie die neue „Agentur für Renteninvestments“ aussehen wird und welche Strategie man dort verfolgen wird. Noch gespannter bin ich, wie die Politik reagiert, wenn der Anlagetopf den Schwankungen des Kapitalmarktes ausgeliefert ist. Das Heureka der Gegner wird greller als jedes Gelb, wenn die Börsen kurzfristig ihre hässliche Seite zeigen werden. Na ja, wir werden sehen, denn schließlich fällt auch das Bildungsministerium an die FDP und dazu zählt ja bekanntlich auch die finanzielle Allgemeinbildung. Und wenn es nach den Gelben geht auch die Vermögensbildung. In diesem Sinne geben wir doch der neuen Regierung erst einmal Vorschusslorbeeren, denn der Beginn und der Stil sind es zumindest wert.
GRÜN
Im grünen Bereich waren diese Woche vor allem die Arbeitslosenzahlen aus den USA. So wenig Erstanträge auf Arbeitslosigkeit wie seit 51 Jahren nicht mehr. Die Arbeitslosigkeit sinkt auf 4,6 Prozent. Mit anderen Worten: Die US-Wirtschaft behält ihren Schwung trotz Inflation und möglichen Zinssteigerungen. Den Schwung behalten auch unsere Grünen, die wieder lebhaft über Personal diskutieren und dabei vergessen, dass sie den Klimaschutz in den Mittelpunkt stellen wollten. Zumindest im Koalitionsvertrag hat sich das ordentlich wiedergefunden: Kohleausstieg 2030 statt 2038 und neue Gesetze stehen generell unter dem Klimavorbehalt. Die Aktien von deutschen Versorgern wie EON und RWE haben darauf freudig reagiert und sollten auch weiter in der Gunst der Anleger stehen. Ganz anders die Mitarbeiter der europäischen Notenbank EZB, die diese Woche einen Lohnausgleich wegen der steigenden Inflation gefordert haben. Ha, ha, genau mein Humor: Die Verkünder der vorübergehenden Inflation, deren Aufgabe es ist, diese zu bekämpfen, fordern mehr Geld, um die künftige Steigerung auszugleichen. Da fällt mir doch spontan das Zitat von Yves Saint Laurent ein: „Wer leicht rot wird, der sollte beim Lügen grün tragen.“
Ihr Volker Schilling
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