Greiffbar - Investments zum Anfassen vom 19.06.2020

Die Sendung mit der Maus

Wer kennt sie nicht, die beliebte Kindersendung am Sonntagvormittag. Nächstes Jahr wird sie 50 Jahre alt. Und die Sendung mit der Maus lief diese Woche auch mehrfach in der deutschen Politik und Wirtschaft. Aber der Reihe nach: Da ist Julia Klöckner. Die Julia ist in Deutschland Ministerin für die Landwirtschaft. In dieser Funktion ist sie auch für das Tierwohl verantwortlich. Das geht von der Maus über die Katze bis zum Hund, Schwein und Rind. Und wenn die Katze niest oder der Hund schnarcht, dann könnte das auch beim Tier ein Anzeichen von Corona sein. Deshalb müssen seit dieser Woche in Deutschland diese Tiere getestet und gemeldet werden. Gleichzeitig wird eine Tiergroßschlachterei erneut zum Hotspot für über 650 Infizierte. Nein keine Tiere, sondern Menschen. Menschen, die in billigsten Arbeits- und Wohnverhältnissen leben, weil dem Menschenwohl in der Fleischverarbeitung noch kein Minister zur Seite gesprungen ist. Klingt komisch, ist aber so.

Lach- und Sachgeschichten

Die Corona-Warn-App ist da. Mehr als 6 Mio. Downloads bereits am ersten Tag machen Mut. Erleichterung bei den Verantwortlichen macht sich breit, da man schon befürchtete, die App werde ein digitales „Großbauprojekt“ à la Berliner Flughafen. Aber aus der Lach- wurde eine Sachgeschichte, und nach allem Dafürhalten hält die App das, was versprochen wurde und setzt digitale Standards mit höchster Sicherheit. Sieh an, auch die Deutschen können digital. Ich bin dabei und habe die App bereits im Einsatz. Machen Sie auch mit, leben wir beide sicherer. Apropos mitmachen: Das, was Wirecard Aktionäre diese Woche mitmachten, ist ein 1A-Skandal der deutschen Wirtschaftsgeschichte. Bereits vor einigen Ausgaben hatte ich empfohlen, lieber die Mitbewerber Fiserv oder Adyen im Depot zu haben als Wirecard, doch das aktuelle Ausmaß des Kurssturzes von über 50% in dieser Woche ist dramatisch. Auslöser ist die Verweigerung des Testates auf dem Jahresabschluss durch den Wirtschaftsprüfer. Der vermisst nämlich 1,9 Milliarden Euro im Konzern. Autsch! Dafür werden sich Vorstand und Aufsichtsrat verantworten müssen. Wo ist der Vorsitzende des Prüfungsausschusses und Vorsitzende im Aufsichtsrat, Thomas Eichelmann? Der wird einiges zu erklären haben. Und diese Erklärungen werden nicht so amüsant wie in den Lach- und Sachgeschichten. Das gilt auch für Kapitän „Braun“-Bär, denn alle seine Aktionäre fühlen sich gerade wie Hein Blöd.  Wer hat was gewusst und wen informiert? Wo liegen denn nun die Gelder der Firma oder ist das Ganze nur eine Piratengeschichte des Kapitäns gewesen? Aufgepasst:  Haftstrafen drohen. Auweiacard!

Klingt komisch, ist aber so

Eine gute Maussendung endet aber nie ohne eine glücklich machende Story. So auch meine heutige Kolumne. Die deutsche Regierung hat beschlossen, zum 50. Geburtstag der Sendung mit der Maus, eine 20 Euro-Silbermünze prägen zu lassen. Natürlich mit dem Konterfei der Maus. Wenn das keine Gelegenheit ist, ihren Silbervorrat aufzustocken. Schließlich ist die Sendung mit der Maus für viele ein Kulturgut ihrer eigenen Kindheit und mit der neuen Münze auch eine womöglich profitable Investition. Liebe Maus-Fans, auch wenn viele Kinder heute glauben, die Sendung mit der Maus sei eine Bestellung am Computer bei Amazon, so wollen wir doch hoffen, dass uns dieses Format auch weitere 50 Jahre erhalten bleibt. Aus die Maus.

Ihr Volker Schilling


RECHTLICHER HINWEIS
Investieren birgt Risiken. Der Wert einer Anlage und die Erträge daraus können sowohl sinken als auch ansteigen und Investoren erhalten den investierten Betrag möglicherweise nicht in voller Höhe zurück. Die hierin enthaltenen Einschätzungen und Meinungen sind die des Herausgebers und/oder verbundener Unternehmen zum Zeitpunkt der Veröffentlichung und können sich - ohne Mitteilung hierüber - ändern. Die verwendeten Daten stammen aus unterschiedlichen Quellen und wurden als korrekt und verlässlich betrachtet, jedoch nicht unabhängig überprüft; ihre Vollständigkeit und Richtigkeit sind nicht garantiert und es wird keine Haftung für direkte oder indirekte Schäden aus deren Verwendung übernommen, soweit nicht durch grobe Fahrlässigkeit oder vorsätzliches Fehlverhalten verursacht. Bestehende oder zukünftige Angebots- oder Vertragsbedingungen genießen Vorrang. Hierbei handelt es sich um eine Marketingmitteilung; herausgegeben von Greiff capital management AG, Munzinger Straße 5a, 79111 Freiburg im Breisgau. Die Vervielfältigung, Veröffentlichung sowie die Weitergabe des Inhalts in jedweder Form ist nicht gestattet.