Deal or no Deal
Jede gute TV-Spielshow mit Kandidaten hat einen Auswahlprozess zu Beginn, spannende Elemente im Mittelteil und am Ende den Showdown um den Hauptgewinn. Die Reality-Show, die das britische Format im Eurovisionsmodus gerade ausstrahlt, toppt derzeit mal wieder alle Einschaltquoten: Da ist der integre Showmaster, Michel Barnier, der mit dem übrig gebliebenen Premier - Verzeihung - Premiumkandidaten Boris Johnson in der Finalrunde aufs Ganze geht. „Deal or no Deal?“ lautet die Frage. Und der crazy guy aus London zockt bis zum Schluss, um mit einem Erfolg nach Hause zu gehen. Am Samstag will er dann seinen Deal dem heimischen Publikum im großen Saal des britischen Unterhauses präsentieren. Und dort könnte sich der feiernde Sieger dann plötzlich wieder auf dem Boden der Tatsachen befinden. Denn von seinem Preis wollen seine Fans und Neider womöglich nichts wissen. Er wäre damit nicht der erste Kandidat, der kurz nach seinem Erfolg wieder alles verzockt. Und was machen alle anderen Zuschauer? Zum einen heben sie die Quoten - vor allem an den Börsen - und zum anderen wollen sie nicht immer und immer wieder das gleiche Format sehen. Also wechseln wir den Sender:
Quizduell
Knifflige Fragen stellen sich vor allem bei komplexen Themen. Wie wäre es hiermit: Welche dieser Aussagen trifft zu?
A) Die Waffenexporte aus Deutschland in die Türkei erreichen den höchsten Stand seit 14 Jahren.
B) Der türkische Ministerpräsident Erdogan nennt den deutschen Außenminister einen ahnungslosen Dilettanten.
C) US-Präsident Trump bezeichnet den Einmarsch der Türkei in Nordsyrien als Gerangel zwischen zwei Kindern.
D) In dem Türkei-Syrien Konflikt gibt es jetzt eine Waffenruhe.
Die ersten drei Antworten sind richtig und die letzte Antwort falsch. Zwar feiert die US-Administration eine Waffenruhe, aber in Wirklichkeit sieht die türkische Regierung lediglich eine Unterbrechung der Offensive darin. Fazit: In fünf Tagen geht dieser völkerrechtswidrige Einsatz weiter und nichts ist gelöst. Dieser Krieg wird aus der Türkei leider ein unsichereres Land machen, viel Leid unter ohnehin schon traumatisierte Menschen bringen und ist einfach eine Schande für ein Land, das zu Europa gehören möchte. Das ist nicht mein Europa. Zappen wir weiter:
Wer wird Millionär?
An den Finanzmärkten ist es ähnlich wie bei Günther Jauch. Reich wird man nur, wenn man auch bereit ist, Risiken einzugehen. Und oft spielen auch Wahrscheinlichkeiten und deren richtige Einschätzung eine entscheidende Rolle. Also beschäftigen wir uns doch einmal damit, wie Ihre Chancen stehen, im laufenden Jahr noch Millionär zu werden: Die Weltwirtschaft befindet sich auf dem Weg zu ihrem schwächsten Wachstumsjahr seit der Finanzkrise. Nach Schätzungen des internationalen Währungsfonds wird sich das globale Wachstum in 2019 auf 3% verlangsamen. Sowohl die amerikanische Prognose (jetzt 2,4%), als auch die europäische Aussicht (jetzt 1,2%) wurden heruntergenommen. China weist im abgelaufenen Quartal die niedrigste Wachstumsrate (6,2%) seit 27 Jahren aus. US-Zölle für europäische Waren traten diese Woche zusätzlich in Kraft, eine Vielzahl an bestehenden Zöllen aus Waren Chinas und Europas bestehen weiterhin. Und worauf setzen Sie jetzt? Richtig, weltweit wächst die Wirtschaft, zwar langsamer, aber sie wächst. Die Marktteilnehmer aber haben eine Stimmung wie zu Zeiten einer Rezession, die Crashpropheten sind so aktiv wie kaum zuvor. Folge: Neben der europäischen Notenbank hat jetzt auch die US Notenbank fast unbemerkt mit einem weiteren Aufkaufprogramm nachgezogen. Chinas Regierung arbeitet bereits an einem größeren Stimuluspaket. Diese Gemengelage verschiebt die Wahrscheinlichkeit weiter steigender Börsenkurse zugunsten der Mutigen. Wenn Sie sich nicht für den Stuhl bei Günther Jauch beworben haben, dann sollten Sie Ihre Aktienanlagen noch einmal aufstocken. Ich erneuere meine Aussage zu neuen Jahreshöchstkursen.
Ihr Volker Schilling
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