Was ist was?
Kennen Sie noch die Erklärbücher aus unserer Kindheit? Die “Was ist Was”-Bücher? Manchmal frage ich mich, was stünde wohl in so einem Buch zum Konflikt der USA im Nahen Osten!? Da würde stehen, dass die USA die irakische Regierung im Kampf gegen den Islamischen Staat (IS) unterstützen. Die USA mögen nämlich den IS nicht, aber der IS wird unterstützt von Saudi-Arabien, die wiederum von den USA gemocht werden. Den Syrischen Präsidenten Assad mögen die USA ebenfalls nicht, weshalb sie den Kampf gegen ihn unterstützen. Genauso wie der IS, der auch Assad bekämpft. Am wenigsten mögen die Amerikaner den Iran. Der unterstützt aber die Iraker ebenfalls beim Kampf gegen den IS. Konsequenz: Einige amerikanische Freunde unterstützen deren Feinde und einige der amerikanischen Feinde unterstützen deren Freunde. Und einige Feinde kämpfen gegeneinander, bei denen die Amerikaner zwar wollen, dass ein Feind verliert, aber der andere nicht gewinnt. Schließlich werden die Feinde, die besiegt werden, durch Feinde ersetzt, die man noch weniger mag. Und warum das alles? Weil die Amerikaner durch Ihre Einmischung im Nahen Osten die Terroristen vertreiben wollen, die nie da gewesen wären, wenn die Amerikaner sich nicht eingemischt hätten. Alles klar? Nein? Das ist wohl der Grund weshalb es zu diesem Themenkomplex kein „Was ist Was“-Buch gibt, aber…
Was ist das?
Die Meldung, dass nach dem US-Auftragsmord an einem Iranischen General ein iranischer Gegenangriff auf zwei US-Militärbasen stattfand, wird als Akte der Deeskalation gewertet. Wie bitte? Ja, schließlich kam niemand zu schaden und Präsident Trump erklärt kurzerhand alles für gut. Der Iran hat seine Gegenreaktion gezeigt und jetzt kann man wieder verhandeln, denn dazu ist man bereit. In was für einer Welt leben wir gerade, wenn man zwei Raketenangriffe schon als Deeskalation sieht. Die Börse spielt derweil Robinson Crusoe auf der Insel der Glückseligkeit und zeigt sich unbeeindruckt vom Kriegsgetöse. Neue Höchststände in den USA und der DAX kurz davor. Schlechte Nachrichten treffen derzeit auf keinen fruchtbaren Boden, wohingegen jeder kleine Samen der Hoffnung schon zu keimen beginnt, noch ehe er denselbigen erreicht. Kurzum, es muss andere Gründe geben, weshalb die Börsen weiter boomen. Und diese Gründe sind so simpel und einfach, wie in den letzten 10 Jahren: Massenweise Liquidität, die von den Notenbanken zur Verfügung gestellt wird und ihren Weg in die Aktienmärkte sucht. Solange weiter geflutet wird, wachsen die Bäume in den Himmel. Aus meiner Sicht wird das erste Quartal 2020 davon am stärksten profitieren und die Märkte deutlich über die Allzeithochs schieben. Wie immer schreibe ich dies nicht nur, sondern sage es auch laut im aktuellen Börsenradio Interview: hier klicken
Was ist Spaß?
Ganz einfach: Wenn der finanzpolitische Sprecher der SPD, Lothar Binding, in einem 2-Minuten-Video auf Twitter erklärt, warum die neue Finanztransaktionssteuer den Kleinsparer doch gar nicht so schlimm trifft. Das Video ist ernst gemeint, von der SPD Fraktion über den offiziellen Twitterkanal verbreitet und bis heute online. Aktienexperte Christian W. Röhl kommentierte nur: „Das Video ist so widersinnig, wie die ganze Finanztransaktionssteuer in der geplanten Form. Dabei geht's gar nicht so um den Steuersatz, sondern um die Geisteshaltung. Motto: Wer privat mit Aktien vorsorgt, der muss "reich" sein und gemolken werden.“ Aber sehen Sie selbst: SPD Tweet
Ihr Volker Schilling
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