Greiffbar - Investments zum Anfassen vom 06.03.2020

Niedergeschlagen

Auf breiter Front erleben wir die zweite Welle der Infektion. Nein ich spreche nicht vom Coronavirus, sondern von der Börse. Wie bereits letzte Woche von mir angekündigt, sollten Sie nicht zu schnell zugreifen, denn erfahrungsgemäß gibt es nach dem ersten Rutsch, einer darauffolgenden Gegenbewegung, einen erneuten Abverkauf. Diesen können Sie aktuell bewundern und sich dann endlich in der kommenden Woche ans Einsammeln machen. Fangen Sie an, Ihre Favoriten an der Börse mit Abschlägen von 25% und mehr ins Depot zu nehmen. Apropos Favoriten. Erinnern Sie sich noch an meine Empfehlung zu Teamviewer nach dem missglückten Börsengang? Die Aktie des deutschen Tech-Anbieters ist einer der Profiteure der neuen Heimarbeit in Zeiten von Corona. Es hat schon etwas von Sarkasmus, wenn man überlegt, dass täglich mehr Menschen an Hunger, Krieg oder auch einfachere Krankheiten sterben als durch Corona. Wir fügen durch unser eigenes Verhalten der Wirtschaft den Schaden zu, der sich dann in unseren eigenen Depots niederschlägt. Niederschlagen scheint mir hier der treffende Begriff, denn er zeigt die Gewalt ebenso wie die eigene Aktivität. Macht Sie das nicht auch niedergeschlagen?

Schlag auf Schlag

Manchmal geht es schneller als man denkt. US-Notenbank Chef Paulsen senkte kurzerhand die US-Zinsen um 0,5%. Kündigte die FED zu Beginn der Woche noch an, dass Sie in der aktuellen Lage eingreifen will, so machte sie Mitte der Woche Nägel mit Köpfen. Und mit einem Schlag rammte sie den geldpolitischen Nagel in die US-Wirtschaft, um festzustellen, dass man mit dem erhofften Befreiungsschlag genau das Gegenteil erreichte, nämlich noch mehr Besorgnis. Denn, so das Kalkül der Geschlagenen: Wenn die FED in einem so frühen Stadium solch drastische Maßnahmen ergreift, dann könnte Schlimmeres drohen. US-Notenbank Chef Paulsen scheint mir hier etwas zu grobschlächtig zu agieren und den Markt damit zusätzlich zu verunsichern. Die Börsen waren daher nur kurz davon beeindruckt und danach wie erwähnt Schlag auf Schlag abgetaucht. Vermutung: Diese Maßnahme wird nicht die letzte der FED in diesem Konjunkturzyklus bleiben. Es ist damit zu rechnen, dass bereits bei der nächsten regulären Sitzung weitere Maßnahmen folgen.

Schlagzeilen

Wenn Sie jetzt nach dieser Lektüre nicht zu niedergeschlagen sind, dann will ich Ihnen auch noch ein paar aufmunternde Worte mitgeben. Quasi „ein Rat schlagen“ zu den Gewinnern dieser Krise. Da sind zum einen die Essenslieferanten, wie zum Beispiel Hellofresh, die an der Börse reüssieren. Oder die Fertigsuppen und Konservenhersteller, deren Umsätze in die Höhe schießen. Der Lebensmitteleinzelhandel boomt. Auch Alkohol erfreut sich großer Beliebtheit. Er scheint sowohl als Desinfektionsmittel als auch als Seelentröster universellen Einsatz zu finden. Nur James Bond möchte seinen Martini aktuell nicht auf der Leinwand trinken, denn der offizielle Start des neuen Bond-Films wurde auf Herbst verschoben. Na, wenn das kein klares Zeichen an die Welt ist, denn schließlich lautet der Titel des neuen Bond Streifens: Keine Zeit zu sterben! In diesem Sinne mein Ratschlag: Bleiben Sie gelassen.

Ihr Volker Schilling


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