Effizienz staatlicher Institutionen

Loys Capital Kolumne vom 07.01.2025

Der anstehende Präsidentenwechsel in den Vereinigten Staaten von Amerika rückt die Effizienz staatlicher Institutionen in den Blickpunkt der neuen Regierung. Dazu werden die erfolgreichen Unternehmer Elon Musk und Vivek Ramaswamy als Sonderbeauftragte eingesetzt. Noch bevor Musk und Ramaswamy ihren offiziellen ersten Arbeitstag in der neuen Funktion antreten ist vor allem Elon Musk mit Vorschlägen zur Hebung der Produktivität in staatlichen Institutionen auf den Plan getreten.

Jüngst hat der Tesla-, X- und SpaceX-Chef das amerikanische Notenbanksystem der Federal Reserve einer ersten Prüfung unterzogen. Dabei stellte er fest, dass die 24.000 Mitarbeiter des Systems eine viel zu üppige Personalausstattung darstellen.

Nun ist es interessant, die genannte Mitarbeiterzahl von 24.000 mit der Notenbankadministration in der Eurozone zu vergleichen. Dabei ergibt eine Recherche, dass allein die Deutsche Bundesbank ca. 10.500 Mitarbeiter zählt. Bei der Europäischen Zentralbank sind es über 5.000 Köpfe. Die Banque de France beschäftigte zur gleichen Zeit ca. 9.000 Menschen. Weitere 7.000 Angestellte arbeiten für die Banca d´Italia. Hinzu kommen die Angestellten der Zentralbanken in Spanien, Portugal, Irland, Malta, Luxemburg, Niederlande, Zypern, Slowenien, Slowakei, Estland, Lettland, Litauen, Finnland, Griechenland, Kroatien, Belgien.

Es würde sich lohnen, auch in der Eurozone über die Effizienz des Notenbanksystems und anderer staatlicher Institutionen nachzudenken. Gegenüber dem US-Notenbanksystem wirkt das Euro-Notenbanksystem auf den ersten Blick reichlich aufgebläht. Hinzu kommt, dass die Europäer in Bezug auf Wirtschaftswachstum, Geldentwertung und Währungsstärke seit vielen Jahren unvorteilhaft gegenüber den USA abschneiden.

Sofern die Länder der Eurozone wünschen, den Rückstand in puncto Wirtschaftskraft und Wohlstand zu den Vereinigten Staaten von Amerika aufzuholen, bedarf es einer tabulosen Analyse des Status Quo. Themen der Institutionen-Effizienz dürfen dabei ebenso wenig ausgespart werden wie etwa Subventionsmentalität und Staatsquote. Ein ´weiter so´ wird den Abstieg der alten Welt weiter beschleunigen.

Aus Chicago

Ihr
Dr. Christoph Bruns

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