Allianz Global Investors "Die Woche voraus" vom 17.05.2024
Die Stimmung steigt. Von „Sell in May“ ist an den Kapitalmärkten nichts zu sehen. Die alte Börsenregel scheint einmal mehr keine Bestätigung zu finden. Hier und da wurden an den Aktienmärkten sogar neue Höchststände erreicht. Da passt es gut ins Bild, dass das auf Medienanalysen spezialisierte Unternehmen „Media Tenor“ von einer steigenden Stimmung unter den Analysten mit Blick auf einige der großen Länder berichten kann. Zur Erhebung wurden Analysten-Zitate zur makroökonomischen Entwicklung aus den führenden Leitmedien erhoben und zu einem Index aggregiert. Deutlicher Gewinner im Stimmungsbild sind Indien, gefolgt von Großbritannien. Aber auch Deutschland, die USA und China konnten über die letzten Monate zulegen, wenn es hier auch zum Teil zu divergierenden Entwicklungen zwischen der aktuellen Lagenbeurteilung und den Zukunftserwartungen kam.
Die Konjunkturstimmung steigt. Das passt auch zur Entwicklung unseres proprietären „Makro- BreitenIndex“ („Makro Breadth-Index“), der aus einem breiten Kranz weltweiter Daten erhoben wird. Dieser zeigt, dass die Weltwirtschaft mit einer soliden wirtschaftlichen Dynamik in das zweite Quartal gestartet ist, nachdem das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) im ersten Quartal mit einer annualisierten Rate von mehr als 3 % über dem Potenzial lag und sich damit kaum von der durchschnittlichen Geschwindigkeit der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres unterschied. Der Makro Breiten-Index ist im April den fünften Monat in Folge gestiegen, was auf breit angelegte Zuwächse in allen Regionen zurückzuführen ist. In den Industrieländern verzeichneten Europa (insbesondere die Eurozone und das Vereinigte Königreich) und Japan bessere Daten, während die Vereinigten Staaten einen leichten Rückgang hinnehmen mussten, was aber von der Gesamtbedeutung des Wachstumsbeitrags dieser Ökonomie vernachlässigbar ist. Auch in den Schwellenländern setzte sich der Aufwärtstrend fort, wobei China den achten Monat in Folge zulegte und Brasilien, Indien, die Türkei und Mexiko Fortschritte machten. Die weltweite Inflation zeigte im April weitere Anzeichen von Hartnäckigkeit, wobei sich unser „Macro Breadth Inflation-Index“ in den letzten zwei Monaten in etwa seitwärts bewegte, nachdem er seit Herbst 2022 stetig gesunken war. Die Konsensprognosen für das BIP wurden im vergangenen Monat für eine leichte Mehrheit der Länder in unserem Universum angehoben (15 nach oben gegenüber 13 nach unten), was auf weitere Anhebungen für die Vereinigten Staaten und China zurückzuführen ist. Eine Entwicklung, welche auch von den Einkaufsmanagerindices weitestgehend abgebildet wird.
Allerdings wurden auch die Konsensprognosen für die Inflation auf BIP-gewichteter Basis leicht angehoben. Das Umfeld für die Kapitalanlage bleibt damit herausfordernd. Die Lehren aus der Vergangenheit zeigen, dass risikoreiche Anlagen, insbesondere die Aktienmärkte, in den kommenden Monaten noch Spielraum für eine positive Entwicklung haben könnten, wenn es der USNotenbank Federal Reserve (Fed) und anderen wichtigen Zentralbanken gelingt, eine sanfte Landung der Wirtschaft bei nachhaltig niedrigerer Inflation und einer lockeren Geldpolitik zu inszenieren. Jeder Fehltritt in diesen Bereichen, der zu einer Rezession, einem Wiederaufleben der Inflation und/oder anhaltenden geldpolitischen Restriktionen führt, könnte jedoch zu Enttäuschungen führen, die durch die hohen Bewertungen einiger Anlagegattungen noch verstärkt werden könnten. Die Aussicht auf ein "No-Landing"-Szenario in den Vereinigten Staaten könnte risikoreichen Anlagen zunächst Auftrieb geben und gleichzeitig Abwärtsdruck auf US-Staatsanleihen ausüben. Diese Dynamik könnte sich jedoch umkehren, sobald der von der Fed eingeschlagene geldpolitische Kurs des "High for longer" („Höher für länger“) seinen Tribut an das Wirtschaftswachstum zu zahlen beginnt und Rezessionsängste wieder aufflammen.
Es hilft alles nichts. Die gute Stimmung muss dauerhaft von einem inflationsfreien Wachstumspfad unterfüttert werden. Das Augenmerk auf die Preisdaten bleibt also bestehen.
Die Woche voraus
In der kommenden Woche sollten dabei vor allem Preisdaten Beachtung finden. Während für die japanische Wirtschaft die Verbraucherpreise (Freitag) eher auf ihre Beständigkeit abgeklopft werden sollten, die anzeigt, wie nachhaltig die Wirtschaft die Deflation verlassen hat, dürften die Erzeugerpreise für Deutschland (Montag) auf ihren vorlaufenden Charakter für die Verbraucherpreisinflation untersucht werden. Am Mittwoch stehen dann die Verbraucherpreise (April) für das Vereinigte Königreich an. Am selben Tag werden die Protokolle zur jüngsten Sitzung des Offenmarktausschusses der Fed veröffentlicht. Interessant wird, ob diese eine Zinsanhebung der Währungshüter ebenso deutlich ausschließen, wie das Fed-Chef Powell bei seiner Pressekonferenz im Anschluss an die Sitzung getan hat.
Die Konjunkturdaten fokussieren sich auf die Einkaufsmanagerindizes, die für die Eurozone, Japan, die USA und Großbritannien (jeweils am Donnerstag) anstehen. Am Freitag folgen dann die Auftragseingänge für die USA an.
Es sieht nach einer Woche aus, in der die gute Stimmung Bestätigung findet.
Gute Stimmung wünscht Ihnen
Dr. Hans-Jörg Naumer
Director Global Capital Markets & Thematic Research
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