PRIMA News vom 10.03.2023
(27.02.2023) Nachdem deutlich gesunkene Energiepreise und die Hoffnung auf ein bevorstehendes Ende der Zinserhöhungen durch die Zentralbanken Aktien und Anleihen einen fulminanten Start ins neue Jahr ermöglicht haben, sind im Februar die alten Inflations- und Zinssorgen an die Börsen zurückgekehrt. Waren die Marktteilnehmer Ende des vorigen Jahres noch nahezu einhellig von einer Rezession auf beiden Seiten des Atlantiks ausgegangen, tritt diese in der Zwischenzeit in den Hintergrund. Stattdessen wächst im Markt das Bewusstsein, dass die Inflation, vor allem in ihrem Kernbereich der produzierten Güter und Dienstleistungen, länger auf einem Niveau verharren könnte, das deutlich über der ausgegebenen Zielmarke von zwei Prozent liegt. Während an den Anleihemärkten im Februar die Renditen entsprechend deutlich gestiegen sind, bleiben die Zinsen am langen Ende der Zinskurve unverändert niedriger als bei kurzen Laufzeiten (inverse Zinskurve¹). Es bleibt damit die Erwartung, dass wirtschaftliches Wachstum und Inflation sich längerfristig abschwächen. Die Gründe für diese Annahme dürften dieselben sein, die auch für eine langfristig höhere Inflation angeführt werden, nämlich ein demographisch bedingter Rückgang an Arbeitskraft, (vorübergehend) höhere Kosten durch eine nachhaltige Transformation der Industrien sowie Deglobalisierung. Die EU hat Anfang Februar mit der Ankündigung eines neuen Großprogramms auf diese Herausforderungen reagiert. Der Green Deal Industrial Plan, der auch auf entsprechende Förderpläne der USA antwortet (Inflation Reduction Act), soll Genehmigungen für grüne Investitionen beschleunigen sowie Kapital, qualifiziertes Personal und Rohstoffe bereitstellen. Nachhaltige Industrien stehen wirtschaftlich und strategisch weiterhin im Fokus der Politik.
PRIMA – Global Challenges: Zugewinne bei Halbleitern
Die Wertentwicklung des PRIMA – Global Challenges, der weltweit in Aktien nachhaltig wirtschaftender Unternehmen investiert, folgt zu Beginn dieses Jahres dem Auf und Ab der Zinshoffnungen bzw. Zinssorgen. Nach einer kräftigen Erholung in den ersten Wochen gab der Fondsanteilspreis im Februar wieder nach. Portfolioberater Johannes Hesche (ACATIS Investment Kapitalverwaltungsgesellschaft mbH) hat im Dezember einige der größten Fondspositionen reduziert, so dass die Titelgewichtungen aktuell gleichförmiger ausfallen. Halbleiter-Produzenten, die in den ersten Wochen des Jahres Kursgewinne verzeichnen konnten, Eisenbahn- und IT-Titel sowie Versorgungsunternehmen sind weiter prominent gewichtet, während Hersteller zyklischer Konsumgüter und Unternehmen aus dem Kommunikationsbereich (je nach Branchenzuordnung) unterdurchschnittlich oder gar nicht im Portfolio vertreten sind (Stand: 27.02.2023). US-Aktien machen rund ein Drittel des Nettofondsvermögens aus, die Schweiz ist dank der erfreulichen Kursgewinne des Rückversicherers Swiss Re und des Sanitärproduzenten Geberit auf Platz zwei der Emittentenländer vorgerückt. Deutsche Aktien, unter denen sich in diesem Jahr vor allem der Kupferproduzent Aurubis hervorragend entwickelte, folgen dahinter. Die Wertentwicklung des PRIMA – Global Challenges korreliert wegen der breiten Branchenstreuung und eines vergleichbaren Bewertungsniveaus (KGV zwischen 15 und 20) unverändert mit dem breiten Aktienmarkt der westlichen Industrieländer. Benchmark ist der Global Challenges Index, der Unternehmen aus Westeuropa, Nordamerika und Japan enthält, die entsprechend den Entwicklungszielen der Vereinten Nationen wirtschaften (Sustainable Development Goals, SDG). Das aktiv gesteuerte Aktienportfolio des Fonds umfasst aktuell 43 der 50 im Index enthaltenen Unternehmen.
PRIMA – Globale Werte: Zwei neue Aktien
PRIMA – Globale Werte investiert in Aktien von Unternehmen, die über eine starke Wettbewerbsposition und solide Finanzkennzahlen verfügen. Entsprechende Papiere waren in den letzten Jahren eines nachlassenden wirtschaftlichen Wachstums und niedriger Zinsen gesucht, da ihre Emittenten über eine überdurchschnittliche Preissetzungsmacht und entsprechend starke und konstante Erträge verfügen. In der aktuellen Situation steigender Zinsen werden ihre Kurse durch ihre tendenziell höhere Bewertung belastet. Die Portfolioberater der Shareholder Value Management AG bleiben ihrer Überzeugung treu und versuchen, übermäßige Kursausschläge einerseits durch Termingeschäfte zu begrenzen, andererseits zu Nachkäufen entsprechender Qualitätstitel zu nutzen. Zuletzt wurden mit AddLife und Storebrand zwei skandinavische Aktien neu ins Portfolio aufgenommen. AddLife ist ein schwedischer Anbieter von Medizin- und Labortechnik, Storebrand nach eigener Aussage der größte private Vermögensverwalter Norwegens. Rechtzeitig aufgestockt wurden auch die Aktien von Airbnb und Meta Platforms (ehem. Facebook), die im laufenden Jahr bislang zu den größten Gewinnern gehörten. Airbnb konnte dank abnehmender Covid-Zahlen von einer Wiederbelebung der Unterkunftsbuchungen profitieren und für das Gesamtjahr 2022 ein Umsatzwachstum von 40% verzeichnen.² Weniger gut lief es für Ryman Healthcare (Senioren-Residenzen), das angesichts großer Bauprojekte vor wenigen Tagen eine Kapitalerhöhung bekanntgab.³ Top-Branchen im PRIMA – Globale Werte, der aktiv und benchmarkunabhängig verwaltet wird, sind aktuell Industriegüter, Pharma, Software-Dienstleistungen und Einzelhandel, Top-Länder die USA (rund ein Drittel des Fondsvermögens), Großbritannien sowie die Niederlande (Stand: 27.02.2023). Die Bruttoaktienquote beträgt 96%, die Nettoaktienquote unter Einrechnung von Termingeschäften auf Euro Stoxx 50, S&P 500 sowie NASDAQ 100 knapp 81%.
PRIMA – Zukunft: Kein Technologiefonds wie jeder andere
PRIMA – Zukunft, investiert weltweit in Aktien besonders innovativer und entsprechend wachstumsstarker Unternehmen. Im Zuge des Inflations- und Renditeanstiegs sind diese vor allem bewertungstechnisch unter Druck geraten, weil der Gegenwartswert ihrer zukünftigen, mit dem Marktzins diskontierten Gewinne abgenommen hat. Wichtig ist, darauf hinzuweisen, dass dieser kalkulatorische Effekt prinzipiell unabhängig von der tatsächlichen Gewinnentwicklung, von absoluten Umsätzen und Kosten der Unternehmen eintritt. Wie stark die Entwicklung von Wachstumsaktien und Anleihemärkten korreliert, zeigen die ersten Wochen des neuen Jahres. Als im Januar an den Finanzmärkten vorübergehend die Hoffnung auf einen zügigeren Rückgang der Inflation und der Notenbankzinsen aufkeimte, stiegen, abgesehen von zyklischen Aktien und Finanztiteln, zum Beispiel Halbleiterwerte, IT- und Wasserstoffaktien sowie Aktien aus dem Bereich erneuerbarer Energien zum Teil deutlich. Auch Kryptowährungen und Titel aus dem Umfeld der Blockchain-Technologie konnten sich vorübergehend erholen, bevor ihre Notierungen im Februar, parallel zu neuen Inflations- und Zinssorgen, erneut nachgaben. PRIMA – Zukunft, der aktiv und benchmarkunabhängig verwaltet wird, verteilt die Fondsmittel über zahlreiche Branchen und konnte Kursschwankungen so in der Vergangenheit reduzieren. Aktien aus dem Gesundheitsbereich (Biotechnologie) etwa, der im Fonds aktuell die zweitgrößte Branchenposition bildet, konnten sich innerhalb des allgemeinen Kursrückgangs der Wachstumsaktien bislang besser als viele IT-Papiere behaupten, die stärker zyklisch reagierten. Wichtigste Branche im PRIMA – Zukunft ist die Halbleiterindustrie (16%); auf Biopharma-Aktien (15%) folgen Grundstoffe (9%, inkl. Wasserstoff) und Investitionsgüter (8%). (Stand: 27.02.2023, Branchengewichtungen können im Laufe der Zeit variieren.)
PRIMA – Kapitalaufbau Total Return: Sehr bewegliche Aktienquote
Der flexibel und aktiv gemanagte ETF-Dachfonds PRIMA – Kapitalaufbau Total Return hat zum Jahreswechsel im Rahmen einer Fondsfusion zusätzliche Mittel erhalten, die Fondsmanager Markus Kaiser und Andreas Krauss (Greiff capital management AG) zum Kauf zusätzlicher Aktienzielfondsanteile und damit zur Erhöhung der Aktienquote eingesetzt haben. Innerhalb des Aktienexposures wurde der Anteil der Schwellenländer angehoben. Hintergrund ist eine strategische Orientierung der Vermögensaufteilung am jeweiligen Anteil der einzelnen Weltregionen am globalen Bruttoinlandsprodukt, wodurch Schwellenländer prinzipiell höher gewichtet werden als auf Basis ihrer Börsenkapitalisierung. Vor allem Schwellenländer aus dem asiatisch-pazifischen Raum konnten in der Kurserholung seit November, dank Chinas Comeback, viele westliche Industrieländer hinter sich lassen, bevor Diskussionen um eine noch restriktivere Zinspolitik der US-amerikanischen und europäischen Notenbank zu einem Kursrückgang führten. Der benchmarkunabhängig verwaltete PRIMA – Kapitalaufbau Total Return betrieb in dieser Zeit, wie während des gesamten Jahres 2022, ein aktives Overlay-Management, indem er Marktschwankungen in Europa und den USA durch Verkauf von Terminkontrakten (Futures) auf den Euro Stoxx 50 bzw. auf den S&P 500 zu reduzieren versuchte. Nachdem die Fondsmanager im Januar alle Absicherungen peu à peu aufgelöst und die Aktienquote auf diese Weise auf knapp 81% erhöht hatten, lag die Nettoaktienquote Mitte Februar schon wieder bei nur noch gut 56%. Aktuell beträgt sie gut 75%; brutto sind gut 82% in Aktien-ETF und knapp 11% in Anleihen-ETF (kurzlaufende europäische Unternehmensanleihen) investiert (Stand: 27.02.2023).
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Rechtliche Hinweise
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PRIMA – Global Challenges
PRIMA – Globale Werte
PRIMA – Zukunft
PRIMA – Kapitalaufbau Total Return
Fußnoten
1Vgl. Zinsstrukturkurve in den USA und Deutschland
2Airbnb_Q4-2022-Shareholder-Letter_Final.pdf (q4cdn.com)
3Ryman Healthcare announces $902m capital raise (msn.com)