„Starkes Research und Erfahrung helfen, ESG-Trends zu erkennen“
Auf der Amundi Investment Konferenz erläuterten die ESG-Spezialisten und Senior Portfoliomanager Jörg Moshuber und Christian Zimmermann, wie aussichtsreiche ESG-Titel selektiert werden und welchen konkreten Beitrag ein Portfolio in Sachen Nachhaltigkeit leisten kann.
Herr Moshuber, Herr Zimmermann, Sie verantworten die Amundi ESG-Blockbusterfonds mit jahrzehntelanger Historie – den 1990 aufgelegten Amundi Funds Global Ecology ESG bzw. den bereits 1986 lancierten Amundi Ethik Fonds. Welcher Buchstabe im Kürzel ESG1 ist Ihnen besonders wichtig?
Moshuber: Wir beide sind schon lange nachhaltige Investoren, kennen also auch noch die Zeiten, als Verantwortung bei der Geldanlage noch nicht so trendy war – eher ein Nischenthema, das in Zeiten der Ökobewegung auch einen klaren Fokus auf den Bereich Umwelt , also das „E“ wie „Environment“, legte. Heute sind für uns hingegen alle drei Aspekte des ESG-Ansatzes wichtig, was ich gerne an einem Beispiel aus der Praxis erläutern möchte: Ein Hersteller von Solarzellen leistet zweifelsohne einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Doch wie nachhaltig wäre ein solches Investment, wenn das Unternehmen etwa in China unter schlechter CO2-Bilanz und mangelnder Einhaltung sozialer Arbeitsbedingungen produzieren würde? Deshalb haben wir bei Amundi einen bewährten, intern entwickelten Selektionsprozess, der bei jedem potenziellen Investment gleich alle drei ESG-Dimensionen abklopfen kann. So identifizieren wir nach unserem Bewertungsschema eindeutig nachhaltige Titel und bieten unseren Kunden ein ESG-Portfolio ohne Kompromisse. Abgesehen von der Balance, die wir bei Amundi über alle einzelnen ESG-Segmente hinweg anstreben, beobachten wir aktuell übrigens, dass das „S“ und das „G“, in Folge der ökonomischen Verwerfungen im Zuge der Coronakrise, in der öffentlichen Wahrnehmung an Bedeutung gewonnen haben.
Wie ermitteln Sie die ESG-Qualität eines Titels konkret?
Zimmermann: In einem eigenen ESG-Team sammeln wir die Daten renommierter, nachhaltig orientierter Datendienste. Diese Informationen zu mittlerweile rund 11.500 Unternehmen analysieren wir dann über 37 allgemeine und sektorspezifische Kriterien in den Einzeldisziplinen E, S und G – etwa das CO2-Profil, den Energieverbrauch, den Anteil umweltfreundlicher Antriebstechniken bei Automobilfirmen oder Mitbestimmungsrechte. Am Ende unserer Bewertung steht eine ESG-Gesamtnote von „A“, wie „Sehr gut“, bis „G“, was den sicheren Ausschluss aus allen Amundi Portfolios bedeutet. Für ein ESG-Portfolio wie den Amundi Funds Global Ecology ESG berücksichtigen wir dann diejenigen Titel mit den überzeugendsten ESG-Noten für die weitere Selektion nach finanziellen Gesichtspunkten. So steht am Ende ein deutlich nachhaltigeres Portfolio, als es der breite Markt, etwa der MSCI World, abbildet.
Leisten die Amundi ESG-Portfolios auch einen messbaren Beitrag, etwa zum Klimaschutz?
Zimmermann: Der Anspruch, den breiten Markt schlagen zu wollen, liegt in unserer DNA. Im ESG-Bereich beziehen wir bei Amundi dieses Ziel natürlich auch auf messbare ESG-Kriterien, etwa den CO2-Fußabdruck. Da wir den ESG-Abdruck jedes unserer nachhaltigen Portfolios ermitteln und diesen dann in Bezug zum Vergleichsindex bzw. zum Markt setzen, wissen wir beispielsweise, wie viel CO2 unser Portfolio im Vergleich einspart – diese Informationen veröffentlichen wir auch in ausführlichen Reports zu unseren nachhaltigen Produkten. So schaffen wir die Transparenz, die ethisch orientierte Anleger zu Recht einfordern.
Wie entdecken Sie neue Trends im ESG-Bereich?
Moshuber: Das ist eine klassische Research-Aufgabe, bei der wir als globales Investmenthaus natürlich unsere Stärken ausspielen können. In unserem großen ESG-Team stehen auch zusätzlich ESG-Spezialisten zur Marktbeobachtung zur Verfügung. Da wir als Nachhaltigkeitspionier und einer der Erstunterzeichner der Principles for Responsible Investment (PRI) der UN seit Jahren einen besonderen Fokus auf verantwortliches Investieren legen, verfügen wir hier auch als Trendscout über sehr viel Erfahrung. So haben wir bereits früh erkannt, dass beispielsweise in der Wasserstofftechnologie große Chancen stecken: Etwa als effizienter Energiespeicher, bei dem man überschüssigen Strom im Netz zur Wasserstoffherstellung nutzen kann, um diesen später per emissionsfreier Elektrolyse wieder zu Strom machen zu können.
Zimmermann: Wichtig ist uns generell die Streuung aussichtsreicher ESG-Themen. Im Klassiker Amundi Funds Global Ecology ESG setzten wir beispielsweise auf zehn übergeordnete Trendthemen, darunter Nachhaltige Mobilität, gesunde Lebensweise, Wasser oder Alternative Energien. Unser Ansatz fokussiert auf ein langfristig erfolgreiches Portfolio, bei dem die Marktvolatilität durch Diversifizierung – also eine breite Streuung – möglichst reduziert wird. Auch das verstehen wir unter Nachhaltigkeit und Verantwortung.“
Rechtliche Hinweise:
Sofern nicht anders angegeben, haben sämtliche in diesem Beitrag enthaltenen Angaben den Stand 05.05.2021 und stammen von Amundi Asset Management. Der Amundi Ethik Fonds ist ein Fonds nach österreichischem Recht, aufgelegt von der Amundi Austria GmbH. Der Amundi Funds Global Ecology ESG ist ein Teilfonds von Amundi Funds (die „SICAV“). Die SICAV ist ein Organismus für gemeinsame Anlagen in Wertpapieren gemäß Teil I des luxemburgischen Gesetzes vom 17.12.2010, die in Form einer Investmentgesellschaft mit variablem Kapital gegründet wurde und unter der Nummer B68.806 im Handels- und Gesellschaftsregister Luxemburg eingetragen ist. Die Fonds von Amundi Asset Management erhalten Sie bei Banken, Versicherungen und Anlageberatern. Die in diesem Dokument enthaltenen Angaben stellen keine Anlageberatung dar, sondern geben lediglich eine zusammenfassende Kurzdarstellung wichtiger Merkmale des Fonds.
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Fußnoten:
1 ESG = engl.: Environment, Social, Governance = dt.: Umwelt, Soziales, “Gute Unternehmensführung”