„Stimmung nicht verderben lassen“
Es ist soweit, der Handelskonflikt geht in die nächste Eskalationsstufe über. Jetzt hat auch China Zölle auf US-amerikanische Waren beschlossen, wenn auch nur in einem geringen Umfang. Verlieren werden am Ende alle. Zölle und Handelshemmnisse sind Sand im Getriebe der Weltwirtschaft. Das Wachstum wird behindert, die steigenden Importpreise werden auf die Verbraucher umgelegt. Gut nur, dass die US-Wirtschaft mit kaum veränderter Kraft wächst. Auch im globalen Datenkranz ist die Handelspolitik noch nicht angekommen, wenngleich sich in Europa die Ermüdungsphase eines in die Jahre gekommenen Konjunkturzyklus bemerkbar macht.
Derweil rückt der BREXIT immer näher. Die 28 Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union trafen sich zu einem informellen Gipfel in Salzburg. Bis März 2019 muss feststehen, wie hart oder soft das Ausscheiden der Briten aus der Europäischen Union aussehen wird. Die damit zu erwartende Schwächung der wirtschaftlichen Integration wird die Schlüsselsektoren sehr unterschiedlich treffen. Umso schwieriger wird es, dass ein zukünftiges Handelsabkommen den unterschiedlichen Bedürfnissen gerecht wird.
Die Woche voraus:
In der neuen Woche dürfte wieder die US-Zentralbank Federal Reserve im Mittelpunkt des Interesses stehen. Deren Offenmarktausschuss (FOMC) tagt von Dienstag auf Mittwoch. Der Kurs scheint klar abgesteckt. Die Zinsanhebung ist so gut wie sicher. Der Geldmarkt nimmt diesen Schritt auch bereits vorweg und hat sich im Erwartungsbild dem der FOMC nach oben etwas angepasst. Interessant wird, inwieweit die Währungshüter bei ihrer Wortwahl von „akkommodierend“ auf „neutral“ umschalten. Ein Eiertanz, wollen sie doch nicht, dass der Markt ein früheres Ende der Zinsanhebungen einpreist, aber sie wissen, dass sie sich dem neutralen Zinssatz immer stärker nähern.
Von Seiten der Konjunkturdaten bestimmen die vorlaufenden Stimmungsindikatoren die Agenda. Am Montag stehen der Aktivitätsindex für Chicago und der ifo-Konjunkturklimaindex für Deutschland an. Dieser war nach einem zwischenzeitlichen Rückgang zuletzt wieder gestiegen, gefördert alleine von der Erwartungskomponente. Am Dienstag folgen das Verbrauchervertrauen des Conference Boards für die USA und der Geschäftsklimaindex für Frankreich. Am Donnerstag kommen die Wirtschaftsstimmung für die Länder der Eurozone und das GfK-Verbrauchervertrauen für Deutschland. Dazu die Auftragseingänge für langlebige Güter, die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe und das Bruttoinlandsprodukt für das 2. Quartal (jeweils für die USA). Am Freitag verschiebt sich der Datenstrom mehr nach Asien. Der Caixin Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe Chinas, sowie die Industrieproduktion Japans und die Entwicklung der Verbraucherpreise im Raum Tokio stehen an. Aufgrund der anhaltenden Wachstumsabschwächung könnte der Caixin sich weiterhin der wichtigen Schwelle von 50 nähern und damit den Abwärtstrend der letzten Monate fortsetzen. Besonders wichtig sollten die neuen Exportaufträge werden. Diese dürften auch Aufschluss darüber geben, inwieweit sich der Handelskonflikt in die Realökonomie nach vorne arbeitet.
Active is: Sich die Stimmung nicht verderben zu lassen
Die technische Lage zeigte sich zuletzt als widerstandsfähig. So hielten beim DAX wichtige Unterstützungslinien. Und während das Stimmungsbildung am US-Aktienmarkt insgesamt positiv ist, hat es sich auch für Europa und Japan verbessert. Der Topix nahm einen Trendausbrauch nach oben vor. Für Europa zeigt der Sentix eine deutliche Stimmungsverbesserung an, die nach vorne schauend allerdings von der Schwäche des USDollars getrübt werden könnte. Aber immerhin: Der Handelskonflikt hat die Stimmung nicht verhagelt.
Lassen Sie sich die Stimmung nicht verderben. Das Oktoberfest hat begonnen und in der Pfalz findet das Deutsche Weinlesefest statt, meint Ihr Hans-Jörg Naumer.
PS.: Vom 22. September bis 7. Oktober ist es wieder Zeit für das Oktoberfest. Damit man auch die nächsten Jahre noch zünftig mitfeiern kann, mein Tipp: In Aktien investieren. Diese haben in der Vergangenheit die Inflationsrate des Oktoberfest-Bieres deutlich geschlagen. Beispiel: Für 10 Euro hätte man 1960 mehr als 10 Maß Festbier bekommen. Wer noch mal 10 Euro in deutschen Aktien (C-Dax) angelegt hat, hätte heute 512 Euro und könnte bei einem heutigen Preis von 11,25 Euro/Maß 45 Maß trinken. Na ja, vielleicht doch besser einen Betriebsausflug daraus machen.
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